Stimmen im Überblick So ordnen Strategen aus dem Private Wealth Management die Marktturbulenzen ein

Eine Fußgängerin geht am Montag vor einer Kurstafel in Tokio vorbei. Der japanische Leitindex hatte mit einem Kurssturz um 12,5 Prozent den größten Verlust seit 37 Jahren eingefahren.

Eine Fußgängerin geht am Montag vor einer Kurstafel in Tokio vorbei. Der japanische Leitindex hatte mit einem Kurssturz um 12,5 Prozent den größten Verlust seit 37 Jahren eingefahren. Foto: Imago Images/AFLO

Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck

Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck.

Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, Tochtergesellschaft der europaweit agierenden Quintet Private Bank. © Merck Finck

„Wir halten die teils überbordenden Ängste vor einer US-Rezession für übertrieben und gehen in unserem Basisszenario nach wie vor von einer ‚weichen Landung‘ der Wirtschaft aus“, schreibt Robert Greil in seinem jüngsten Kapitalmarktupdate. Der Arbeitsmarktbericht für Juli möge auf ein nachlassendes Wachstumstempo hinweisen, war aber aus Sicht des Merck-Finck-Chefstratege durch Sondereffekte geprägt. Indikatoren wie etwa der am Montagnachmittag veröffentlichte ISM-Bericht für den Dienstleistungssektor im Juli zeigten hingegen sowohl in Sachen Beschäftigung als auch Auftragseingang klar positive Entwicklungen.

Im Gegensatz zum ISM-Bericht für das verarbeitende Gewerbe sei der für die Dienstleistungs­bereiche im Juli besser als erwartet ausgefallen. „Während das verarbeitende Gewerbe für die US-Wirtschaft ohnehin weniger wichtig ist, deutet sich im bedeutenderen Dienstleistungssektor somit weiteres Wachstum an“, bilanziert Greil. 

Abverkauf als Folge überbordender Euphorie

„Den aktuellen Abverkauf sehen wir daher neben den Folgen der Auflösung internationaler Yen-finanzierter Investments eher als eine Enttäuschung der Marktteilnehmer, die auf eine möglicherweise überbordende Euphorie folgt.“ Im Vorfeld der ersten US-Leitzinssenkung, die Merck Finck mit 25 Basispunkten unverändert für September erwartet, sei das nicht ungewöhnlich.

„Wir haben uns in der Anlagestrategie auf die für das zweite Halbjahr erwartete höhere Volatilität unter anderem mit einer stärkeren Diversifizierung unseres Portfolios und weiteren Absicherungsmaßnahmen vorbereitet“, sagt Greil über die Positionierung in der Vermögensverwaltung. Investments in hochwertige Anleihen würden wieder ihre traditionelle Rolle als Absicherung gegen abwärts gerichtete Wachstumsrisiken erfüllen und hätten sich in dieser Zeit der Marktvolatilität gut entwickelt. „Ein solches Szenario wäre auch für unsere Goldposition günstig.“

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