Der Konjunkturausblick der Privatbanken „Positive Nachrichten nicht per se positiv für die Märkte“
„Kritische Abhängigkeiten sollten unbedingt reduziert werden“
Angesichts der zunehmenden Blockbildung zwischen westlichen Industriestaaten und Autokratien sind zwischenzeitliche Friktionen wahrscheinlicher geworden sind. Daher sollten kritische Abhängigkeiten unbedingt reduziert und entsprechende Lieferketten diversifiziert werden.
China ist der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Zwar fällt die gesamtwirtschaftliche Abhängigkeit Deutschlands von China – laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft – nur gering aus, allerdings wären bei Störung der Handelsbeziehungen bei einzelnen Rohstoffen, Medikamenten und Vorprodukten erhebliche Versorgungslücken zu befürchten. Aufgrund der bestehenden wirtschaftlichen Abhängigkeiten in beide Richtungen ist kurzfristig mit keiner drastischen Verschlechterung des Verhältnisses Chinas zum Westen zu rechnen.
Grundsätzlich will jedoch auch China die Abhängigkeit zu Europa und den USA reduzieren. So wurde bereits vor Jahren im Rahmen der „dual circle strategy“ eine Stärkung der Inlandsnachfrage und eine Fokussierung des Außenhandels auf die Region Südostasien festgelegt. Andererseits sollte sich Deutschland aufgrund des starken Fokus auf exportorientierte Industrien für den Erhalt eines hohen Grades Internationaler Arbeitsteilung stark machen, dann darauf basiert das volkswirtschaftliche Geschäftsmodell. Zudem sind intensive geschäftliche Beziehungen der beste Weg, einen zielführenden Dialog über die Lösung globaler Problemfelder, wie beispielsweise der Begegnung des Klimawandels oder geopolitischer Spannungen, zu führen.