Premiere in Portugal Meag finanziert Infrastrukturprojekte

Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel

Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel Foto: Meag

Die Münchner Rückversicherung und ihre Versicherungstochter Ergo investieren über ihren Anlagedienstleister Meag in das portugiesische Autobahnnetz. Konkret finanziert die Meag, die auch institutionelle Investoren zu ihren Kunden zählt, das portugiesische Unternehmen Ascendi PT. 

Ascendi betreibt 750 Kilometer Autobahnen und acht Mautstationen in Portugal und ist laut Meag Anteilseigner von fünf Autobahngesellschaften. Die Autobahnteilstrecken liegen nach Firmenangaben in unterschiedlichen Landesteilen Portugals und seien ein wichtiger Bestandteil des Straßennetzes und der Verkehrsinfrastruktur.

Über die Rahmenbedingungen der Finanzierung von Ascendi hält die Meag sich bedeckt. Auf Nachfrage erläutert der Finanzdienstleister, der Anlagen von 268 Milliarden Euro verwaltet, dass es sich um ungelistete Infrastruktur-Anleihen handelt. Die Laufzeit der Anleihen liege oberhalb von zehn Jahren. Zur Rendite macht die Meag keine Angaben und blieb beim Finanzierungsumfang vage. Das Engagement liege „im niedrigen bis mittleren zweistelligen Euro-Millionenbereich“, also irgendwo zwischen 10 und 50 Millionen Euro. 

Die Finanzierung sei durch die Bonität des Staates abgesichert, erläutert die Meag. Portugal habe nach der Euro- und Verschuldungskrise umfangreiche Strukturreformen durchgeführt. Alle drei großen Rating-Agenturen bescheinigten dem Land nun wieder Investmentqualität.

Das Investment in die Infrastruktur-Anleihen von Ascendi ist für die Meag die erste Infrastrukturfinanzierung in Portugal. Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel erklärt, was das Investment so interessant macht: „Das Land hat in vorbildlicher Weise auf einen Wachstumskurs zurückgefunden, den Staatshaushalt in Ordnung gebracht und gehört damit zu einem stabilen und soliden Land, in dem wir gerne Infrastruktur finanzieren.“

Erst im Mai berichtete der Vermögensmanager von Munich Re und Ergo von einem Vorhaben in Sachsen-Anhalt. Damals steuerte das Unternehmen zur Refinanzierung neuer Triebzüge für das Schienenverkehrsnetz des Bundeslandes einen niedrigen dreistelligen Euro-Millionenbetrag bei.

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