Preise auf Depotwert-Grundlage Robo Advisor streicht pauschale Vermögensverwaltungsgebühr

Bastian Lossen ist Chef der Muttergesellschaft Werthstein in Zürich.

Bastian Lossen ist Chef der Muttergesellschaft Werthstein in Zürich. Foto: Werthstein

Der nächste Robo Advisor passt sein Preismodell an: Bei Werthstein gibt es ab sofort keine pauschale Vermögensverwaltungsgebühr mehr, wie die Online-Seite Robo Advisor Portal berichtet. Stattdessen werde auf Grundlage des Depotwerts eine prozentuale Gebühr für die Dienstleistung erhoben. Mit seinen neuen Gesamtkosten reihe sich der Anfang des Jahres gestartete Online-Vermögensverwalter ein in die Riege der günstigsten Robo Advisor am deutschen Markt.

Konkret beträgt die neue Gesamtgebühr beim digitalen Vermögensverwalter 0,85 Prozent für einen Anlagebetrag bis 100.000 Euro. Für alles darüber werden sogar nur mit 0,35 Prozent fällig. Darin seien alle Gebühren für Vermögensverwaltung sowie die Konto- und Depotführung und die Wertpapiertransaktionen bei der Depotbank enthalten. Hinzu kommen die Drittkosten für ETFs, die für das Portfolio eines typischen Kunden etwa 0,15 Prozent betragen.

Bisher mussten die Kunden beim Münchner Fintech unabhängig von ihrem Anlagevolumen und den Finanzinstrumenten eine pauschale Verwaltungsgebühr von monatlich 57 Euro zahlen. Hinzu kam noch eine Gebühr in Höhe von 0,25 Prozent, die für die Depotführung bei der Baader Bank berechnet wurde. Somit ergaben sich beispielsweise für einen Anleger, der bei Werthstein 50.000 Euro investierte, jährliche Gesamtkosten in Höhe von 809 Euro, rechnet das Robo Advisor Portal vor.

In Prozent habe das umgerechnet zu einer Jahresgebühr von 1,62 Prozent geführt, sodass Werthstein damit auf Basis der beispielhaften Anlagesumme zu den eher teureren Robo-Advisors zählte. Nun sinken die Gebühren sowohl für Kunden unter 100.000 Euro Anlagesumme – welche die größte Anlegergruppe bei Werthstein darstelle. Doch auch für Depots mit größeren Volumen verringern sich die Gesamtkosten mit den Änderungen spürbar.

Niedrig-Preise liegen im Trend

Seit Beginn 2018 hatte zuerst der Robo Advisor Quirion seine Gebühren gesenkt. Kurze Zeit später stellte mit Prospery ein weiterer Anbieter sein gesamtes Gebührenmodell auf günstigere Konditionen um. Dabei war der digitale Vermögensberater der niederländischen Bank ABN Amro bereits sehr preissensitiv in den deutschen Markt gestartet.

Zudem startete mit Weltinvest kürzlich erst eine neue Robo-Advisory-Produktreihe des Berliner Fintechs Weltparen mit Preisen am unteren Ende der Skala. Den Eindruck zu hoher Gebühren bekräftigte auch jüngst das Verbrauchermagazin „Öko-Test“ in seinem Test zur computergestützten Geldanlage.

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