Do Investment „Positive Erträge in 17 von 18 Quartalen“

Dirk Rüttgers

Dirk Rüttgers

Dirk Rüttgers ist Vorstand der Do Investment AG. Die Vermögensverwaltung betreut das Family-Office der Familie Silvius Dornier. Seit 2011 bietet Do Investment Asset-Management- Leistungen auch für Dritte an. Zudem managt sie sechs Publikumsfonds und einen Spezialfonds

private banking magazin: Welche Rolle spielt Absolute Return in Ihrer Vermögensverwaltung?

Dirk Rüttgers: Unser Ziel in der Vermögensverwaltung ist der reale Vermögenserhalt und die Erzielung eines nachhaltigen Wertzuwachses. Die Absolute- Return-Strategie nutzen wir gern als längerfristigen Liquiditätsersatz für einen Zeitraum ab sechs Monaten aufwärts. Wir investieren rund 20 bis 25 Prozent des Anleiheanteils im Kundenportfolio in Absolute Return.

private banking magazin: Wie erreichen Sie einen positiven Ertrag in allen Marktphasen?

Rüttgers: Wir setzen auf einen klaren Anlageprozess und investieren in Aktien, Anleihen und Währungen. Auf strukturierte Produkte verzichten wir. Bei der Gewichtung der Aktienquote verfolgen wir einen klassisch defensiven Ansatz, sie liegt zwischen 5 und 15 Prozent.

private banking magazin: Wie wählen Sie die Aktien aus?

Rüttgers: Wir sind keine Stockpicker. Unsere Expertise in der Vermögensverwaltung liegt in der Auswahl guter Manager. Daher investieren wir in große internationale Aktien und orientieren uns auch an erfolgreichen Fondsmanagern. Für die Absolute-Return-Strategie ist aber weniger wichtig, welche Aktien im Portfolio sind. Vielmehr zählt die Gewichtung. Für das Risikoprofil der Gesamtstrategie ist es durchaus entscheidend, ob die Quote 5 oder 15 Prozent beträgt.

private banking magazin: Und auf der Rentenseite?

Rüttgers: Wir kaufen derzeit kurze und mittlere Laufzeiten. Bei Staatsanleihen sind wir kompromisslos. Hier kommen nur Emittenten erstklassiger Bonität infrage, etwa Singapur oder Norwegen. Die Anleihen kaufen wir in Lokalwährung. Südeuropäische Länder haben wir bewusst gemieden und meiden sie weiterhin. Bei den Unternehmensanleihen sind wir eher bereit, Risiken einzugehen. Wir decken die ganze Bandbreite ab und investieren auch im High-Yield-Bereich. Der Fokus liegt auf europäischen Unternehmen.

private banking magazin: Spielt die Cash-Quote für Ihre Strategie eine Rolle?

Rüttgers: Sie ist durchaus wichtig. Allerdings halten wir keine hohen Kassenbestände, sondern würden stattdessen sehr kurzfristige Staatsanleihen mit bester Bonität erwerben.

private banking magazin: Sie praktizieren Ihre Absolute-Return-Strategie seit Oktober 2007 – Krisenzeiten sind Ihnen also bestens bekannt.

Rüttgers: Viele Absolute-Return-Ansätze sind in der Finanzkrise gescheitert. Wir haben bisher jedes Kalenderjahr – auch 2008 und 2011 – im Plus abgeschlossen. Nur in einem Quartal von bisher 18 waren wir leicht ins Minus gerutscht. Wir starten in Kürze übrigens in Deutschland mit dem öffentlichen Vertrieb eines Absolute-Return-Publikumsfonds.

private banking magazin: Wie sind Sie gegenwärtig aufgestellt?

Rüttgers: Die Aktienquote liegt bei 11 Prozent. Für unsere Verhältnisse sind wir also eher offensiv positioniert. Die Berichterstattung in den USA ist vielversprechend. 80 Prozent der Unternehmen des S&P-500-Index haben positiv überrascht. Schon seit Ende vergangenen Jahres setzen wir vor allem auf Unternehmen zyklischer Branchen. Auch bei den Unternehmensanleihen gehen wir etwas höhere Risiken ein. Es ist zwar bereits sehr viel Geld in den Hochzinsbereich geflossen, wir sehen hier aber immer noch gute Chancen. Bei Neuemissionen sind wir zurzeit allerdings vorsichtig.

private banking magazin: Sind Währungen derzeit interessant?

Rüttgers: Dort sehen wir momentan auch mehr Chancen als Risiken. Der Euro wird wohl noch länger schwach bleiben. Wir investieren vor allem in Singapur-Dollar, die norwegische Krone und den US-Dollar. Unsere Positionen im australischen Dollar haben wir aber nahezu abgebaut.

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