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Interview mit András Szálkai, Fondsmanager des Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien „Polen und Rumänien sind für uns wichtige Investitionsmärkte“

András Szálkai, Fondsmanager des Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien

András Szálkai, Fondsmanager des Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien Foto: Roland Rudolph

 

Der Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien ist 2023 aus dem früheren, langjährigen Raiffeisen-Osteuropa-Aktien hervorgegangen. Weshalb wurde diese Umstellung vorgenommen?
     
Szálkai: Die Neuausrichtung des Fonds war eine direkte Antwort auf die geopolitischen Veränderungen und die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der darauffolgenden Aussetzung des Fonds, haben wir uns entschieden, eine Neuausrichtung vorzunehmen. Dies beinhaltete die Abspaltung russischer Aktien und eine stärkere Konzentration auf Zentraleuropa. Wir haben auch entschieden, dass wir Österreich mit 25 % vom Referenzindexwert in den Fonds aufnehmen und dafür türkische und griechische Aktien verkaufen. Damit ist der Fonds stabiler und fokussierter auf die Region Zentraleuropa. 

Gleichzeitig haben wir – in Einklang mit unserer Unternehmensphilosophie – die Gelegenheit genutzt, ESG-Kriterien im Fonds zu implementieren. Die strategische Neuausrichtung ermöglichte es uns, in bisher unterrepräsentierte Sektoren wie IT und Health Care zu investieren und unser Portfolio durch die Aufnahme globaler Unternehmen mit signifikanten Aktivitäten in Zentraleuropa zu diversifizieren.
 
Wie hat sich die Umstellung auf das Portfolio des Fonds ausgewirkt?

Szálkai: In erster Linie hat die Neuausrichtung des Fonds zu einer strategischen Umschichtung, insbesondere im Vorfeld der polnischen Parlamentswahlen, geführt. Vom Sieg einer marktfreundlichen Opposition ausgehend, haben wir unsere Position in polnische Titel verstärkt. Diese Entscheidung hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, da polnische Aktien nach den Wahlergebnissen signifikante Gewinne verzeichneten. Die temporäre Reduzierung globaler Aktien mit Zentraleuropa-Bezug hat sich ebenfalls positiv ausgewirkt und unsere Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen unterstrichen. In Hinblick auf ESG hat sich unser Investmentuniversum verfeinert und bewirkt, dass wir bestimmte Branchen, beispielsweise Kohle- und Waffenproduktion sowie Nuklearenergie und Bergbau, vermeiden. Dies hat zum Ausschluss einiger Unternehmen aus unserem Portfolio geführt, wie zum Beispiel des tschechischen Atomkraftwerkbetreibers CEZ oder der polnischen Kupfer- und Silbermine KGHM. 
 
Welche Märkte stehen im Fokus Ihrer Investments?

Szálkai: Polen und Rumänien sind für uns wichtige Investitionsmärkte, da sie über große Binnenmärkte verfügen und somit ein stabiles Wirtschaftswachstum aufweisen, unabhängig von globalen Wirtschaftszyklen. Beide Länder haben zudem starke Kapitalmärkte, die durch ihre Pensionskassen unterstützt werden. Rumänien ist besonders interessant, da es als eines der wenigen EU-Länder über eine eigene Erdgasproduktion verfügt, die den nationalen Bedarf weitgehend deckt und darüber hinaus auch ein starker Energieproduzent bei den Erneuerbaren – Wind- und Solarenergie – ist. 
 
Welche Branchen und Unternehmen sind besonders interessant?

Szálkai: Unser Fokus liegt auf dem Finanzsektor, der von der aktuellen Zinslandschaft profitiert, sowie auf Unternehmen im Bereich der grünen Energie, IT, Gesundheit und Konsumgüter. Wir sehen in diesen Branchen nicht nur kurzfristige Chancen, sondern auch langfristiges Wachstumspotenzial und Innovation.
 
Die osteuropäischen Aktienmärkte haben im vergangenen Jahr sehr erfreulich entwickelt. Sind die Bewertungen attraktiv?

Szálkai: Die Bewertungsniveaus haben ihren Tiefpunkt im Herbst 2022 erreicht und sind bis Anfang August gestiegen. Nach dem kurzen Rücksetzer Anfang August, haben die Aktienmärkte aber wieder Fahrt aufgenommen. Sie liegen dennoch 20-40 % unter dem langjährigen Durchschnitt. Das heißt, wir haben noch immer attraktive Einstiegsniveaus, zumal die Unternehmen in der Region weiterhin Wachstum zeigen. Die Region weist weiterhin ein schnelleres Wachstum auf als das „alte“ Europa. Die Konvergenz zum EU-Wohlstandsniveau ist in dieser Region ungebrochen und wird die Aktienkurse auch in den kommenden Jahren stützen. Während die Risiken des Ukraine-Konflikts bereits eingepreist sind, könnte ein Ende des Konflikts und der anschließende Wiederaufbau der Ukraine zusätzliche positive Impulse für die Region bringen. 

 

 

Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Der Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien weist eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können. Die veröffentlichten Prospekte bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG sowie die Basisinformationsblätter der Fonds der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. stehen unter www.rcm.at unter der Rubrik „Kurse & Dokumente“ in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Basisinformationsblätter zusätzlich auch in englischer Sprache) bzw. im Fall des Vertriebs von Anteilen im Ausland unter www.rcm-international.com unter der Rubrik „Kurse & Dokumente“ in englischer (gegebenenfalls in deutscher) Sprache bzw. in ihrer Landessprache zur Verfügung. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte steht in deutscher und englischer Sprache unter folgendem Link: www.rcm.at/corporategovernance zur Verfügung. Beachten Sie, dass die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. die Vorkehrungen für den Vertrieb der Fondsanteilscheine außerhalb des Fondsdomizillandes Österreich aufheben kann. Dies ist eine Marketingmitteilung. Foto: Roland Rudolph. Stand: August 2024

  

[1] Nachhaltiges Finanzwesen bezieht sich im Sinne des Green Deals der EU auf den Prozess der Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Erwägungen (ESG) bei Investitionsentscheidungen im Finanzsektor, was zu langfristigeren Investitionen in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten und Projekte führt.

[1] Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.

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