Überraschende Ankündigung aus dem Rhein-Main-Gebiet: Die Frankfurter Volksbank Rhein-Main und die Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg wollen sich im Geschäftsjahr 2024 zusammenschließen. Das gaben die Vorstände der Institute im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, ein Kooperationsvertrag wurde bereits unterzeichnet. Über den Zusammenschluss werden die Vertreterversammlungen beider Häuser im Frühjahr 2024 entscheiden. Während das Frankfurter Institut Ende 2022 eine Bilanzsumme von knapp 16 Milliarden Euro auswies, lag die der Raiffeisen-Volksbank aus Aschaffenburg bei 3,3 Milliarden Euro.
Die Frankfurter Volksbank Rhein-Main ist auch im Vermögensmanagement tätig, bietet eine Vermögensverwaltung und Anlageberatung sowie weitere Dienstleistungen wie Stiftungsmanagement und Nachfolgeplanung an. Verantwortlicher Vorstand ist Sascha Winkel. Ähnlich ist die Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg in ihrem Private Banking aufgestellt, in dem sie auch mit der DZ Privatbank zusammenarbeitet.
Bei einer Fusion würde dementsprechend ein genossenschaftliches Institut entstehen, das eine Bilanzsumme von über 19 Milliarden Euro aufweisen würde. Damit würde die Bank an der Berliner Volksbank – bisher größte Volksbank Deutschlands – vorbeiziehen und hinter der Apobank zweitgrößtes genossenschaftliches Institut hierzulande werden. Vorbehaltlich der Zustimmungen durch die Vertreterversammlungen im kommenden Jahr ist diese Fusion für die Frankfurter Volksbank Rhein-Main die dann 22. Verschmelzung seit 1990, während die Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg fusionierte erst vor Kurzem mit der Raiffeisenbank Waldaschaff-Heigenbrücken. Fast 2.000 Mitarbeitende wären dann Arbeitnehmer bei dem fusionierten Institut.
Beschäftigungsgarantie für Mitarbeitende
In den kommenden acht Monaten soll der Zusammenschluss in einer Vielzahl von Projekten vorbereitet werden, kündigten die Vorstandschefs Eva Wunsch-Weber und Claus Jäger laut des Medienhauses Main-Echo an. Zudem solle sich an der Filialstruktur am Untermain nichts ändern und durch den Zusammenschluss auch keine Jobs verloren gehen. Denn: Die unterzeichnete Kooperationsvereinbarung beinhaltet unter anderem eine Beschäftigungsgarantie für alle Mitarbeiter der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg für die kommenden fünf Jahre sowie den Erhalt des bestehenden Filialnetzes unter der bisherigen Marke.
Die Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg betreibt in der Region Aschaffenburg und Umgebung insgesamt 30 Geschäftsstellen, beschäftigt 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 133.000 Kunden, davon rund 60.000 Mitgliedern. Die 1862 gegründete Frankfurter Volksbank Rhein-Main beschäftigt 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und hat mehr als 660.000 Privatkunden sowie gewerbliche und mittelständische Firmenkunden in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.