Auf dem deutschen Wholesale-Markt ist die Nachfrage nach Multi-Asset-Lösungen besonders groß. Wie können Sie da punkten?
von Königsmarck: Wir punkten mit diversen auf Indexfonds basierten Ansätzen, die sich in drei Kategorien einteilen lassen: Der Diversified Fund hat den Fokus auf eine breite strategische Allokation – hier kann man als Kunde bereits das gesamte Universum aus Aktien, Alternative Investments, Renten (Unternehmens- und Staatsanleihen) zu geringen Kosten abdecken. Dann gibt es dynamische Multi-Asset-Fonds und solche, die nach Risikoklassen gemanagt werden. Da ich mich auf die Fundbuyer fokussiere, stelle ich diese Strategien nicht in den Vordergrund. In der Regel managen diese Kunden ihr eigenes Multi-Asset-Produkt, in dem andere nichts zu suchen haben.
Was sind Ihrer Meinung nach die drei großen Treiber im Wholesale-Geschäft in den kommenden zwölf Monaten?
von Königsmarck: Die Treiber sind sicherlich an den Themen Performance, Kunden und Regulierung festzumachen. In Zeiten, in denen die Märkte durch Makro-Ereignisse zunehmend sensibel reagieren, geht derjenige als Gewinner hervor, der aktiv sein Portfolio positioniert und Fondsmanager ausgewählt hat, die in solchen Phasen Outperformance liefern. Hier unterstützen wir gerne mit entsprechenden Markt-Analysen unserer Volkswirte, aber auch mit Produkten im Bereich Renten und Absolute Return. Auf der Kundenseite wird derjenige punkten, der ein skalierbares Geschäftsmodell hat. Ein solider Kundenstamm ist dabei die Basis und das Preismodell sollte fair sein. Der Einfluss vermeintlich günstigerer Lösungen seitens Robo-Advice in Kombination mit geändertem Anlageverhalten der jüngeren Generationen erzeugt hier einen erheblichen Druck in einigen Kundensegmenten. Die Regulierung unter Mifid II führt zu erheblichen Kostensteigerungen und teilweise zur Einschränkung des Produktuniversums. Hier gewinnt derjenige, der schlank aufgestellt ist und automatisierte Prozesse implementiert hat.
Welche mittel- und langfristigen Ziele haben Sie zu erfüllen?
von Königsmarck: Als langfristig denkendes und handelndes Unternehmen sind drei Jahre für uns ein eher mittelfristiger Zeitraum. Ich bin hier angetreten, um das Wholesale-Geschäft von LGIM in Deutschland aufzubauen. Dazu habe ich eine solide 5-Jahres-Planung abgegeben. In drei Jahren wollen wir Assets im dreistelligen Millionen-Bereich gewonnen haben und im Vertrieb zu dritt sein. Wenn es gut läuft, kann das aber auch alles viel schneller gehen.