Personalbeschaffung im Private Banking So sieht ein zeitgemäßer Recruiting-Prozess aus

Seite 2 / 3

Eine weitere bewährte Strategie ist, bei jedem zukünftigen Mitarbeiter ein Interesse zu wecken. Hierbei geht es nicht darum, einem potentiellen Bewerber etwas vorzugaukeln. Es sollen vielmehr interne und externe Ressourcen dafür eingesetzt werden.

Während eines Interviews könnte man also zur gegebenen Zeit auch Botschafter für das Unternehmen einbinden. Das können eigene Mitarbeiter sein, bis hin zu Aufsichtsräten oder externen Beratern, welche sich positiv zum Unternehmen äußern und mit guten Beispielen aufwarten. Somit entfachen Sie eine Art von Begeisterung bei Ihren Gesprächspartnern.

Es geht oft soweit, dass sich Ihre eigenen Mitarbeiter und Arbeitskollegen danach auch gestärkt fühlen, indem Sie sogenannte Anker gesetzt haben. Auf diese Weise kann man sich auch wieder selbst motivieren und man erkennt sofort, an welchen Stellen man gegenüber der Konkurrenz Qualitäten aufweist.

>>Vergrößern

 Quelle: Jobvite

Man kann auch schon mal ein Interview per Skype anbieten, um dadurch gewisse Anfahrtswege zu verringern und gleichzeitig auch auf die modernen Hilfsmittel hinweisen. Falls das mit der Geschäftspolitik nicht einhergeht, hindert es aber niemanden daran, auch ein privates Gespräch über diese Kanäle abzuhalten. Auch so kann man sich relativ schnell ein Bild von einer Person machen.

Auf jeden Fall sollte man in einem Erstgespräch eine möglichst angenehme Atmosphäre schaffen und aufzeigen, dass sich der ganze Prozess des Onboardings in einer zeitgerechten und effizienten Art und Weise abhandeln lässt. Vordefinierte Alibifragen sollten Arbeitgeber dem Kandidaten nicht vorlegen. Damit wird eine Firma relativ schnell durchschaubar und trägt somit keine positive Werbung nach außen. Nach meiner Erfahrung halten sich viele Banken immer noch an ein streng vorgegebenes Dogma, dass die Administration und der Ablauf wichtiger zu schein scheint, als den Bewerber für eine Funktion zu begeistern.

Extrem wichtig scheint mir auch die Tatsache, dass dem potentiellen neuen Mitarbeiter alle Entscheidungsgrundlagen vorgelegt werden. Das bedeutet, es sollten keine offenen Fragen im Raum stehen, bevor sich der Bewerber auf den Weg macht. Beide Parteien sollten unmissverständlich klar über die jeweiligen Ansprüche und Ziele informiert sein. Es sollte auch kommuniziert werden, wie viele Personen in diesen Prozess eingeschlossen sind, damit sich der Bewerber darauf einstellen kann.