private banking magazin: Herr Fischer, Private Equity ist für Privatanleger nur schwer zugänglich. Was sollten Anleger über den Wagniskapitalfonds von Planet A wissen?
Lennard Fischer: Anleger erhalten über einen von uns emittierten Token, den sogenannten Green Tech A Token, mittelbaren Zugang zu dem Fonds von Planet A Ventures. Planet A ist ein Wagniskapitalgeber mit Sitz in Hamburg, der Unternehmen finanziert, die aktiv und nachweislich zur Erreichung bestimmter Sustainable Development Goals, speziell in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, beitragen. Der Fonds plant, mit dem eingesammelten Kapital ein diversifiziertes Portfolio aus bis zu 30 Green-Tech Start-ups aufzubauen. Initial erfolgt die Beteiligung an Seed & Series A Start-ups.
Was erwartet die Kunden?
Fischer: Auf eine innovative Art und Weise schafft es Planet A, die Rendite der Investierenden in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig nachweislich nachhaltige Unternehmen zu fördern. Investoren können also von einem Investment sowohl wirtschaftlich profitieren und zugleich die Zukunft positiv mitgestalten.
Private-Equity-Anbieter gibt es viele. Wo liegen Alleinstellungsmerkmale?
Fischer: Planet A unterscheidet sich von anderen Wagniskapitelgebern durch ein internes Team an Wissenschaftlern. Dies ermöglicht es Aussagen darüber zu treffen, ob die Innovation eines Unternehmens Teil der Lösung oder Greenwashing ist. Es wurde bereits in Start-ups wie Wildplastic, Dance und traceless investiert – Unternehmen an denen beispielsweise auch HV Capital, Lea-Sophie Cramer oder der High-Tech Gründerfonds beteiligt sind.
Interessant für Investoren mit Interesse an nachhaltigen Geldanlagen: Anfang 2021 ist die EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor, die sogenannte Sustainable Finance Disclosure Regulation oder SFDR, in Kraft getreten. Der Fonds von Planet A Ventures ist ein akkreditierter Impact Fonds gemäß Artikel 9 SFDR, der höchsten Nachhaltigkeitsklassifizierung.
Zum Vergleich: Mit welchen Summen ist man bei anderen Anbietern dabei?
Fischer: Um diese Frage zu beantworten, muss zunächst einmal ein Blick auf die Regulatorik geworfen werden. Hier wird nämlich zwischen direkten und indirekten Investitionen in Venture-Capital-Fonds unterschieden. Die meisten Venture-Capital-Fonds werden als sogenannte Spezial-AIFs klassifiziert. Dies führt dazu, dass nur professionelle- und semi-professionelle Anleger mit einem gesetzlichen Mindestinvestment von 200.000 Euro unmittelbar in diese Fonds investieren können.
Inventure hingegen aggregiert nun die Investitionen einzelner Anleger und investiert diese gebündelt in den entsprechenden Venture-Capital-Fonds. Vergleichbare Produkte gibt es aktuell noch nicht. Inventure ist die erste deutsche Plattform, die mittelbare Investitionen in Venture-Capital-Fonds ermöglicht, und das ab 2.500 Euro. Direkte Investitionen sind weiterhin erst ab 200.000 Euro möglich und werden von Anbietern wie Moonfare, Liqid und mittlerweile auch Family Offices angeboten, die immer stärker versuchen, die „Next Generation Wealth“ als Kunden zu gewinnen, indem sie Barrieren abbauen und Mindestinvestitionen verringern wollen.
Wie funktionieren die Investments genau?
Fischer: Vorab wird für jeden VC Fonds, den Inventure als Investmentchance auf der Plattform anbietet, eine Tochtergesellschaft gegründet, die als einzigen Zweck ein Investment in diesen Fonds darstellt, eine sogenannte Zweckgesellschaft oder Projektgesellschaft. inVenture aggregiert die Investitionen einzelner Anleger und investiert das Kapital in den entsprechenden Venture-Capital-Fonds.