Umfrage von Amundi Pensionskassen verzweifeln an Corona, Niedrigzins und Bewertungen

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Die von Blanqué erwähnten riskanten Anlagen dürfte vor allem auch Aktien sein. Laut Umfrage sind sie für die renditeorientierten Anlagen der Pensionskassen gefragt: globale Aktien für 63, Schwellenländerpapiere für 57 und europäische Wertpapiere für 43 Prozent der Befragten. Für den Hedging-Part des Portfolios werden dagegen festverzinsliche Papiere aus Europa und den Schwellenländern gegenüber US-Anlagen bevorzugt. 

Eine besondere Rolle nehmen demnach die Cross-over-Anlagen ein, die Plandefizite schließen sowie regelmäßige Erträge für Rentenauszahlungen und Inflationsschutz sicherstellen sollen. Dabei gehört Infrastruktur für fast 60 Prozent der Pensionskassen zur bevorzugten Anlageklasse, Immobilien mit 56 und Private Equity mit 48 Prozent folgen auf den weiteren Plätzen.

Nach welchen Kriterien Pensionskassen ihre Mandate vergeben

Natürlich setzen viele Pensionskassen nach wie vor auch auf externe Manager, die nach verschiedenen Kriterien ausgewählt werden. Anhand der wichtigsten Faktoren hat Amundi die befragten Pensionskassen in drei Cluster aufgeteilt. Im ersten setzen drei Viertel der Institute bei der Vergabe der entsprechenden Mandate auf ESG-Fähigkeiten und rund die Hälfte auf eine thematische Expertise.

Der zweite Cluster setzt voll auf das Thema „End Game“. Demnach sind für 63 Prozent dieser Pensionskassen besonders Fähigkeiten beim Management auslaufender Verpflichtungen sowie für 52 Prozent passivseitige Investitionen und Bilanzmanagement entscheidend.


Die dritte Gruppe der Institute ist eher dem Kapitalmarkt zugewandt und fürchtet laut Amundi wohl die hohen Bewertungen und mangelnde Liquidität. Das macht ein gutes Liquiditätsmanagement und ein Verständnis von Renditetreibern für rund die Hälfte der Pensionskassen bei der Wahl externer Manager zu wichtigen Kriterien. Ein Vorsprung bei der taktischen Vermögensallokation als Reaktion auf zeitlich variierende Korrelationen ist für 44 Prozent der Institute elementar.

Und dann ist da natürlich auch noch das Thema Nachhaltigkeit: So wollen drei Viertel der Rentanleger ihre ESG-Allokation erhöhen, nachdem sie sich seit dem Corona-Markteinbruch sehr gut entwickelten. Für rund 60 Prozent ist besonders die soziale Säule bei entsprechenden Investments attraktiv.

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