Der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück heuert bei der ING-Diba an. „Ich werde ein Angebot der ING-Diba annehmen, als Berater des Vorstandes“, sagte Peer Steinbrück jetzt gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“. Zu seiner häufig geäußerten Kritik an der Praxis vieler Banken passe dies „durchaus“.
Sei neuer Arbeitgeber sei in keine „der in Rede stehenden Verfehlungen oder Manipulationen verwickelt“ gewesen und „sehr konservativ und risikoscheu“.
„Zwangskapitalisierung“ wäre richtig gewesen
Zu seiner Kritik an der Bankenbranche stehe er nach wie vor. „Aber ich zweifle nicht daran, dass wir eine Landschaft wettbewerbsfähiger Finanzdienstleister in Deutschland brauchen, die unserer starken Realwirtschaft entsprechen“, so Steinbrück. Seine Zeit als Minister sei sieben Jahre her, eine Interessenkollision könne er nicht erkennen.
Bezogen auf die Deutsche Bank erklärte Steinbrück, es wäre besser gewesen, diese während der Bankenkrise zum Annehmen von Staatsgeld zu zwingen. Eine „Zwangskapitalisierung“ wäre richtig gewesen, so Steinbrück, aber die Banken und ihre Spitzenverbände hätten das damals nicht gewollt.
Erneutes Aufflammen der Bankenkrise
„Die Scheu, gegen den versammelten Rat und die Position aller Banken eine solche Zwangskapitalisierung zu machen“, sei in Deutschland ausgeprägter als in den USA. „Als ich eine Bank verstaatlicht habe, gab es einen Aufschrei der Entrüstung! Während ausgerechnet im angloamerikanischen Finanzkapitalismus solche Verstaatlichungen oder Teilverstaatlichungen stattfanden - Northern Rock, Royal Bank of Scotland“, so der SPD-Politiker.
Steinbrück warnt außerdem vor einem erneuten Aufflammen der Bankenkrise und äußert die Einschätzung, „dass es unter dem Druck des internationalen Wettbewerbs nach wie vor eine extreme Renditejagd gibt. Und dass Banken der Versuchung unterliegen, sich deshalb in Geschäften zu engagieren, die hochriskant sind.“
Prominente Vorbilder
„Mit Verwunderung gucke ich immer noch darauf, dass der Derivatehandel sich längst von der Realwirtschaft um den Faktor zehn bis zwölf getrennt hat. Das bedeutet, dass dort massenhaft Wetten auf zukünftige Preise vorliegen, von denen viele scheitern und eine neue Erschütterung auslösen könnten“, so Steinbrück.
Dass sich Amtsträger nach ihrem Ausscheiden aus der Politik in die Wirtschaft verabschieden, ist keine Seltenheit: Prominentes Beispiel ist Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, der bereits seit zehn Jahren Vorsitzender des Gesellschafterausschusses des Pipeline-Konsortiums Nord Stream ist und kürzlich seine Beratertätigkeit für das Bankhaus Rothschild an den Nagel gehängt hat.
Aber auch den ehemaligen Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, zog es in die Wirtschaft. Seit März dieses Jahres ist er Aufsichtsratschef von Blackrock Asset Management Deutschland. Weniger bekannt dürfte der Wechsel des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg Ole von Beust sein, den es 2014 vom Rathaus zur Privatbank Donner und Reuschel zog.
Ein weiteres prominentes Beispiel ist der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch, der nach einem wenig erfolgreichen Engagement als Vorstandschef beim Baukonzern Bilfinger Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Tochter der Schweizer Großbank UBS wurde.
Sei neuer Arbeitgeber sei in keine „der in Rede stehenden Verfehlungen oder Manipulationen verwickelt“ gewesen und „sehr konservativ und risikoscheu“.
„Zwangskapitalisierung“ wäre richtig gewesen
Zu seiner Kritik an der Bankenbranche stehe er nach wie vor. „Aber ich zweifle nicht daran, dass wir eine Landschaft wettbewerbsfähiger Finanzdienstleister in Deutschland brauchen, die unserer starken Realwirtschaft entsprechen“, so Steinbrück. Seine Zeit als Minister sei sieben Jahre her, eine Interessenkollision könne er nicht erkennen.
Bezogen auf die Deutsche Bank erklärte Steinbrück, es wäre besser gewesen, diese während der Bankenkrise zum Annehmen von Staatsgeld zu zwingen. Eine „Zwangskapitalisierung“ wäre richtig gewesen, so Steinbrück, aber die Banken und ihre Spitzenverbände hätten das damals nicht gewollt.
Erneutes Aufflammen der Bankenkrise
„Die Scheu, gegen den versammelten Rat und die Position aller Banken eine solche Zwangskapitalisierung zu machen“, sei in Deutschland ausgeprägter als in den USA. „Als ich eine Bank verstaatlicht habe, gab es einen Aufschrei der Entrüstung! Während ausgerechnet im angloamerikanischen Finanzkapitalismus solche Verstaatlichungen oder Teilverstaatlichungen stattfanden - Northern Rock, Royal Bank of Scotland“, so der SPD-Politiker.
Steinbrück warnt außerdem vor einem erneuten Aufflammen der Bankenkrise und äußert die Einschätzung, „dass es unter dem Druck des internationalen Wettbewerbs nach wie vor eine extreme Renditejagd gibt. Und dass Banken der Versuchung unterliegen, sich deshalb in Geschäften zu engagieren, die hochriskant sind.“
Prominente Vorbilder
„Mit Verwunderung gucke ich immer noch darauf, dass der Derivatehandel sich längst von der Realwirtschaft um den Faktor zehn bis zwölf getrennt hat. Das bedeutet, dass dort massenhaft Wetten auf zukünftige Preise vorliegen, von denen viele scheitern und eine neue Erschütterung auslösen könnten“, so Steinbrück.
Dass sich Amtsträger nach ihrem Ausscheiden aus der Politik in die Wirtschaft verabschieden, ist keine Seltenheit: Prominentes Beispiel ist Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, der bereits seit zehn Jahren Vorsitzender des Gesellschafterausschusses des Pipeline-Konsortiums Nord Stream ist und kürzlich seine Beratertätigkeit für das Bankhaus Rothschild an den Nagel gehängt hat.
Aber auch den ehemaligen Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, zog es in die Wirtschaft. Seit März dieses Jahres ist er Aufsichtsratschef von Blackrock Asset Management Deutschland. Weniger bekannt dürfte der Wechsel des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg Ole von Beust sein, den es 2014 vom Rathaus zur Privatbank Donner und Reuschel zog.
Ein weiteres prominentes Beispiel ist der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch, der nach einem wenig erfolgreichen Engagement als Vorstandschef beim Baukonzern Bilfinger Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Tochter der Schweizer Großbank UBS wurde.