25 Millionen Euro für Internationalisierung Private-Equity-Fonds steigt bei Qplix ein

Philipp Pötzl (links) und Kai Linde: Sie haben gemeinsam mit Mathias Lindermeir Qplix gegründet.

Philipp Pötzl (links) und Kai Linde: Sie haben gemeinsam mit Mathias Lindermeir Qplix gegründet. Foto: QPLIX

Qplix hat einen neuen Investor. Die französische Beteiligungsgesellschaft Partech investiert über einen Growth-Fonds 25 Millionen Euro in das Münchener Wealthtech. Damit holt Qplix den zweiten externen Investor an Bord – man habe sich im Gesellschafterkreis bewusst für den Schritt entschieden, erklärt Co-Gründer Kai Linde gegenüber diesem Magazin: „Wir kommen aus einer Position der Stärke und hätten kein Investment benötigt, aber das Investment hilft uns, unsere Internationalisierung schneller voranzutreiben und die vielen Ideen umzusetzen, die wir noch haben.“ 

Schritt nach Europa und darüber hinaus

Mit dem frischen Kapital soll das Qplix-Geschäft auch außerhalb des deutschen Heimatmarkts weiterwachsen: erst in europäischen Regionen wie Frankreich, die Schweiz oder dem Vereinigten Königreich, im zweiten Schritt im Nahen Osten und in den Apac-Ländern. In Deutschland ist Qplix mittlerweile einer der wichtigsten Anbieter für Vermögensverwaltungssoftware, die Single und Multi Family Offices sowie Privatbanken nutzen. Anzeichen für eine Internationalisierung hatte es bereits gegeben: Zuletzt stellte das Unternehmen einen Mitarbeiter in der Schweiz ein

Dass die Internationalisierung des Produkts gelingt, davon zeigt sich Linde überzeugt. Schon jetzt würden unterschiedliche Kunden auch außerhalb von Deutschland die Software nutzen, mit teils verschiedenen regulatorischen Anforderungen: „Die von unseren Kunden betreuten Vermögen sind sich insofern aber ähnlich, als dass sie sehr international ausgerichtet sind und sich für internationale Investments gewisse Standards herauskristallisiert haben.“ Die Internationalisierung von Qplix sei deshalb der nächste logische Schritt. Das frische Kapital wolle man für gezielte Personaleinstellungen im internationalen Vertrieb und im Consulting sowie für Produkterweiterungen verwenden.

 

Partech schwingt sich derweil neben der Deutschen Bank zum zweiten externen Ankerinvestor von Qplix auf. Der französische Investor beteiligte sich schon in der Vergangenheit aus dem Umfeld der Finanzbranche, so etwa an Exporo, Upvest oder Agicap. Der Growth-Fonds, über den Partech nun auch in Qplix investiert, beteiligt sich seit 2015 an europäischen Wachstumsunternehmen, die jährliche Umsätze von zwischen 10 und 100 Millionen Euro erwirtschaften sollen. Man wolle das organische Wachstum beschleunigen, aber auch Übernahmen finanzieren oder die Kapitalstruktur vereinfachen. Partech verwaltet heute ein Vermögen von 2,5 Milliarden Euro und managt ein Portfolio aus 220 Unternehmen aus 40 Ländern und vier Kontinenten.

Investoren bewerten Qplix im dreistelligen Millionenbereich

Wie die Deutsche Bank hält Partech künftig eine Minderheitsbeteiligung an Qplix – womit klar ist, dass die Investoren Qplix trotz der im Private-Equity-Umfeld eher angespannten Situation mit einem dreistelligen Millionenbetrag bewerten. Neben der Deutschen Bank und Partech halten die Gründer Kai Linde, Philipp Pötzl und Mathias Lindermeir die restlichen Anteile und damit weiterhin gemeinsam die Mehrheit an Qplix.

Die Deutsche Bank stieg 2019 bei Qplix ein, nutzt die Software inzwischen als Portfoliomanagement-System für Vermögensverwalter sowie für UHNW-Kunden und Family Offices. Auch das konzerneigene Deutsche Oppenheim Family Office nutzt die Software. Mit der Internationalisierung des Qplix-Geschäfts würden sich auch neue Möglichkeiten für die Kunden der Deutschen Bank ergeben, lässt Frank Schriever verlautbaren, der als Vice Chairman der Privatkundenbank auch für das Wealth Management der Deutschen Bank zuständig ist.

 

Neben dem Deutsche-Bank-Konzern zählen auch weitere Single und Multi Family Offices, Vermögensverwalter sowie Privatbanken und institutionelle Investoren zu den Qplix-Kunden. Insgesamt betreut Qplix ein Vermögen von mehr als 300 Milliarden Euro. Linde, Pötzl und Lindermeir hatten das Unternehmen 2012 in München gegründet, aktuell arbeiten 120 Mitarbeitende für Qplix.

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