Paradise statt Panama Neues Datenleck enthüllt weltweite Offshore-Geschäfte

Insgesamt 13,4 Millionen einzelne Dateien mit einer Größe von 1,4 Terabyte: Die heute veröffentlichten „Paradise Papers“ – unter anderem berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ – gegen Einblicke in weltweite Offshore-Geschäfte von bekannten Personen und Unternehmen. Die Rede ist von mehr als 120 Politikern aus rund 50 Ländern, sowie von Unternehmern und Sportlern aus der ganzen Welt, die mit den Papieren in Verbindung gebracht werden.

Im Fokus stehen unter anderem Geschäfte des US-Handelsministers Wilbur Ross, Vermögenswerte der britischen Queen Elizabeth II sowie die Erben des deutschen Pharma-Milliardärs Curt Engelhorn. Laut einem weiteren Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ finden sich in den „Paradise Papers“ zudem die Namen deutscher Firmen, unter anderem Sixt, die Deutsche Post, die Hotelkette Meininger, Siemens, Allianz, Bayer und auch die Deutsche Bank. Außerdem sollen in den Unterlagen Spuren zu rund tausend deutschen Milliardären, Unternehmern und Erben auftauchen, darunter zu Altkanzler Gerhard Schröder.

Nach den „Panama Papers“ vom April des vergangenen Jahres sind diese „Paradise Papers“ die nächste Veröffentlichung, die für Aufsehen sorgt. Die Datensätze enthalten Informationen der auf den Bermudas ansässigen Anwaltskanzlei Appleby. Hinzu kommen Daten des Treuhand-Unternehmens Asiaciti Trust mit Sitz in Singapur sowie Unternehmensregister aus 19 Steueroasen wie der Isle of Man, Malta und den Bermudas.

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Koordiniert wurden die weltweiten Recherchen vom Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ), aus Deutschland beteiligten sich Reporter von „NDR“, „WDR“ und „Süddeutscher Zeitung“ an der Auswertung der Daten. International gehören die „New York Times“, die „BBC“, der „Guardian“ und „Le Monde“ zum Netzwerk der Journalisten. Wer den Medien die Daten zuspielte, wurde bereits wie bei den „Panama-Papers“ aus Gründen des Quellenschutzes nicht bekannt gegeben.

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