Weltweite Befragung mit 450 Institutionellen Pandemie stärkt Interesse an Investments mit ESG-Charakter

Mit sicherem Abstand fliegen Graugänse an einem Windrad vorbei

Mit sicherem Abstand fliegen Graugänse an einem Windrad vorbei: Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Bestandteil bei ESG-Investments Foto: Imago Images / Blickwinkel

UBS Asset Management hat die Ergebnisse einer von der Economist Intelligence Unit (EIU) durchgeführten, weltweiten Studie mit dem Titel „Resetting the agenda – How ESG is shaping our future“ bekanntgegeben. Die EIU befragte 450 institutionelle Investoren auf der ganzen Welt, um zu erfahren, ob ESG-Kriterien bei ihnen nach wie vor oben auf der Tagesordnung stehen, während sie sich mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auseinandersetzen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Beachtung von ESG-Kriterien nach Überzeugung der Investoren kein Anlagerisiko darstellt, sondern vielmehr Anlagechancen eröffnet. Zu den Ergebnissen der Studie:

  • Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihre ESG-konformen Investments in den drei Jahren vor 2020 und nicht nur, wie durch aktuelle Daten belegt, während der Pandemie eine bessere Performance erreicht haben als vergleichbare traditionelle Investments.
  • Drei Viertel der Investoren stimmten zu, dass die Pandemie ihr Interesse an ESG-konformen Investments gestärkt hat. Und wenig überraschend erwarten sie in den nächsten drei bis fünf Jahren eine weitere Zunahme der in nachhaltige Investments fließenden Anlagegelder.
  • Seit Anfang 2020 dürften sich die Faktoren, die zu einer stärkeren ESG-Integration beitragen, angesichts der weit reichenden Folgen der Covid-19-Pandemie verändert haben. Höhere Renditen sind einer der drei wichtigsten Faktoren. Die Abfederung des Abschwungs infolge der durch Covid-19 verursachten Rezession wurde von 26 Prozent der Umfrageteilnehmer genannt und belegt auf der Liste den ersten Platz.
  • Was ESG-Faktoren angeht, die berücksichtigt werden, gibt es regionale Unterschiede. 53 Prozent der Investoren im Asiatisch-Pazifischen Raum betonen soziale Aspekte stärker als die in anderen Regionen, und für 60 Prozent der Investoren in Nordamerika haben Umwelt- und Unternehmensführungsfaktoren (61 Prozent) einen höheren Stellenwert.
  • Nordamerikanische Investoren liegen bei der ESG-Integration anscheinend vor ihren Kollegen aus anderen Regionen. 41 Prozent von ihnen berücksichtigen ESG-Kriterien bei mindestens 50 Prozent des von ihnen  verwalteten Vermögens, verglichen mit einem Viertel im Asiatisch-Pazifischen Raum und lediglich 18 Prozent in Europa.
  • Bedenken in Bezug auf die Nachhaltigkeitsagenda kommen in den Anlagethemen zum Ausdruck, in die Umfrageteilnehmer ihren Angaben zufolge investieren wollen. Von den fünf wichtigsten Themen beziehen sich vier auf die Umwelt: erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutz, Vermeidung und Bekämpfung von Umweltverschmutzung, nachhaltige Wasserwirtschaft und Abwasserentsorgung.

Suni Harford, Präsidentin von UBS Asset Management, dazu: „Unsere Kunden nehmen ESG-Aspekte bei ihren Entscheidungen ernst, und nachhaltiges Investieren ist nicht länger eine ‚nette Option‘ sondern eine Notwendigkeit. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass ESG-Faktoren ein neues Leistungs-Merkmal und auch ein Wachstumstreiber im gegenwärtigen Umfeld sind. Und institutionelle Investoren berücksichtigen ESG-Kriterien, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen und ihre eigene Leistung zu beurteilen.“


Candice de Monts-Petit, leitende Redakteurin bei der Economist Intelligence Unit, sagt: „Der Silberstreif am Horizont der Covid-19-Pandemie ist die Gelegenheit, die sich Investoren bietet, um ihre Tagesordnung neu zu sortieren. Unseren Studien zufolge haben viele inzwischen erkannt, wie wichtig die Berücksichtigung von ESG-Faktoren bei Anlageentscheidungen ist. Investoren entwickeln zunehmend Methoden für die Beurteilung der nichtfinanziellen Leistungen, orientieren sich an Rahmenkonzepten, wie den von den Vereinten Nationen formulierten Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDG) und nehmen Einfluss auf Unternehmen, um positive Veränderungen zu bewirken. Diese Verschiebung hin zu nachhaltiger Finanzierung trägt zu einer besseren Zukunft für die Menschheit und für unseren Planeten bei.“

Die Economist Intelligence Unit (EIU) befragte im Auftrag der UBS 450 institutionelle Investoren in Assetmanagement- und Vermögensverwaltungsunternehmen, Pensionsfonds von Unternehmen, Stiftungsfonds, sogenannten „Family Offices“, bei staatlichen Stellen, in Hedgefonds, Versicherungsgesellschaften, Staatsfonds und Rückversicherungsgesellschaften in Nordamerika, Europa und im Asiatisch-Pazifischen Raum. Das von UBS AM verwaltete, nachhaltig investierte Vermögen beläuft sich – Stand 31. März 2021 – auf über 100 Milliarden Euro. Im Rahmen ihrer klimabewussten Strategien, die institutionellen Kunden helfen, den CO2- Fußabdruck ihrer Portfolios zu messen und zu verkleinern, wird mittlerweile ein Vermögen von über 12 Milliarden Euro verwaltet. 2019 lag dieser Wert noch bei unter 3 Milliarden Euro.

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