Overlay-Konzepte, Teil 1 Die Vielfalt der Absicherungsstrategien ist groß

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Es ist schwer zu sagen, wie groß der Overlay-Markt in Deutschland ist. Eine zentrale Datenbank wie bei Fonds gibt es nicht. Immerhin einen Anhaltspunkt liefert das Analysehaus Telos mit seiner jährlichen Umfrage unter Vermögensverwaltern und KVGen. Im Jahrbuch 2018/19 boten von 54 befragten Asset Managern immerhin 31 Overlays an. Von zwölf befragten Master-KVGen waren es zehn. 


Quelle: Telos

Eine wichtige Eigenschaft des Overlays ist, dass es das Vermögen selbst gar nicht verändert, sondern nur ergänzt. Es legt sich wie ein Netz über alle Bestandteile. Denn Anlagen institutioneller Anleger sind meist über Mandate verteilt. Sie erzeugen ein Gesamtbild, das das Overlay abrunden soll. „Ich sehe mir das Portfolio meines Kunden genau an, lasse die Investitionsentscheidungen aber selbstverständlich den Asset Managern“, sagt etwa Manuel Stratmann, Senior-Manager für Overlays bei der Fondsgesellschaft Universal-Investment.

„Die Asset Allocation des Kunden ist immer korrekt, das ist für uns ein Gesetz“, bestätigt Lutz Klaus, geschäftsführender Partner bei Tungsten Capital, das ebenfalls im Overlay-Geschäft unterwegs ist. „Unsere Aufgabe ist es, die Allokation so lange wie möglich zu halten und so selten wie möglich einzugreifen.“

Damit wird auch klar, dass ein Overlay niemals ein Produkt von der Stange ist. Es ist eine auf den Kunden zugeschnittene Dienstleistung, bei der Ziele, Vorgänge und Preise abgesprochen werden. Kernpunkt ist immer die sogenannte Wertuntergrenze, die man als maximal verschmerzbaren Verlust in Prozent angibt. Das ist das Risikobudget. Denn allen Overlays ist gemein, dass sie extreme Verluste ausschließen sollen.