MFS-Umfrage Optimistischer Ausblick in die Nach-Corona-Zeit

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Keine nachhaltige Störung der Geschäfstabläufe wird hingegen durch eine möglicherweise noch längere Homeoffice-Phase gesehen. Gefragt, ob eine Verlängerung des Status quo zu Problemen führe, äußerten sich die Umfrageteilnehmer neutral oder nur leicht besorgt. Als mögliche Probleme sehen 37 Prozent verspätete Antworten bei zeitkritischen Anfrage. 53 Prozent finden weniger Kontakt zum Vertrieb besorgniserregend. Der Ausreißer war die Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen bei Vermögensverwaltungsfirmen. Fast drei Viertel der befragten Investoren halten das vom Homeoffice aus für schwieriger.

Auf die Frage nach der Unterstützung durch Assetmanager hieß es, dass aktive Manager in Deutschland eine bessere Hilfe waren als passive. 67 Prozent waren während der Pandemie mit der Kommunikation und der Unterstützung durch aktive Manager zufrieden, bei passiven waren es nur 33 Prozent.


Auch das menschliche Leid durch Corona wurde nicht übersehen. 40 Prozent der institutionellen Investoren machte die Gesundheitskrise Sorgen, und 10 Prozent bezeichneten die Gesundheit ihrer Mitarbeiter als mögliche Herausforderung in den nächsten zwölf Monaten. 40 Prozent machten sich aber mehr Sorgen wegen potenziell niedrigerer Erträge aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten, 27 Prozent macht die Volatilität infolge der Weltpolitik zu schaffen, 10 Prozent die Disruption durch neue Technologien und Cyberbedrohungen.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

„Die Pandemie hat institutionellen Investoren mehr denn je vor Augen geführt, wie verletzlich Menschen und damit auch Mitarbeiter sind. Zugleich fürchtet man mehr und mehr die wirtschaftlichen Folgen, weltpolitischen Konflikte und die Risiken des technologischen Wandels“, so Detlefs. Durch Corona wurde institutionellen Investoren weltweit noch bewusster, wie wichtig ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Governance) und nachhaltige Geschäftsmodelle sind. Es bleibt aber abzuwarten, ob dies tatsächlich zu einer Neuausrichtung der Kapitalanlage führt.

Nur 20 Prozent der deutschen institutionellen Investoren glauben, dass durch Corona Nachhaltigkeit wichtiger geworden ist. Andererseits sind aber 33 Prozent der Meinung, dass die Pandemie ESG-Anlagen und ESG-Strategien Auftrieb geben wird. 40 Prozent nennen ESG als ein wichtiges Element bei ihrer Managerauswahl. „In unseren Gesprächen mit deutschen institutionellen Investoren erleben wir schon jetzt ein wachsendes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen. Die Pandemie hat große gesellschaftliche Defizite aufgedeckt. Wir denken daher heute anders über nachhaltiges Investieren. Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren im Tagesgeschäft bleibt nach der Pandemie für viele institutionelle Investoren eine Herausforderung“, so Detlefs abschließend.

Umfragemethode: Seit fünf Jahren beauftragt MFS Investment Management das unabhängige Marktforschungsinstitut Core Data Research mit einer Umfrage unter institutionellen Investoren in Nordamerika, Europa und der Pazifikregion. Teilgenommen haben diesmal 540 institutionelle Investoren aus 15 Ländern. Voraussetzung war, dass sie Pensionsfonds-, Stiftungs-, Versicherungs- oder Staatsfondsgelder in Höhe von mehr als 100 Millionen US-Dollar managen oder beaufsichtigen. 2021 wurde die Umfrage vom 1. Februar bis zum 11. März durchgeführt.

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