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Onkologie-Forschung Hoffnung für Krebspatienten

Leukämiezellen (lila) werden durch einen Wirkstoff zerstört: Candriam hat es sich zum Ziel gesetzt, die vielversprechendsten Entwicklungen in der Krebstherapie durch gezielte Investitionen zu fördern.

Leukämiezellen (lila) werden durch einen Wirkstoff zerstört: Candriam hat es sich zum Ziel gesetzt, die vielversprechendsten Entwicklungen in der Krebstherapie durch gezielte Investitionen zu fördern. Foto: imago images / Science Photo Library

Malgorzata Kluba, Senior Biotechnologie-Analystin bei Candriam

Die Immuntherapie bewährt sich zunehmend als innovative Methode zur Bekämpfung von Tumoren. Dies liegt unter anderem auch daran, dass diese Form der Krebstherapie mit weniger toxischen Stoffen auskommt und zielgerichteter sowie wirksamer angewendet werden kann als es mit den herkömmlichen Chemo- und Strahlentherapien möglich ist.

Als besonders vielversprechend gilt dabei die CAR-T-Zell-Therapie. Der etwas sperrige Name leitet sich unter anderem daraus ab, dass CAR-T-Zellen aus T-Zellen gebildet werden, die einen wichtigen Bestandteil unseres Immunsystems darstellen. Sie stammen entweder von einem gesunden Spender – dann ist von einer so genannten allogenen Therapie die Rede, die sich derzeit in präklinischen und klinischen Entwicklungsphasen befindet – oder sie werden in Rahmen einer „autologen“ Therapie aus dem Körper des Patienten gewonnen. Hierzu wurden zwei Produkte bereits von der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde zugelassen, die entscheidet, welche Arzneimittel in den USA eine Marktzulassung erhalten. Zudem müssen die Zellen über einen chimären Antigen-Rezeptor – kurz: CAR – verfügen, damit sie Krebszellen besser erkennen und abtöten können. Diese Modifikation wird in Speziallabors durchgeführt, wo der genetische Code lebender T-Zellen erzeugt wird, um CAR zu gewinnen. Dann werden die CAR-T-Zellen wieder in den Organismus des Patienten injiziert, damit der Kampf gegen den Krebs beginnen kann.

Die Methode wird derzeit intensiv weiterentwickelt. Bislang gilt es aber noch viele Hindernisse zu überwinden, um diese Therapien weltweit wirksam einsetzen zu können. Die derzeit verfügbaren Technologien sind mit Einschränkungen verbunden, die auf die hohen Produktionskosten sowie logistische Herausforderungen zurückzuführen sind – insbesondere im Zusammenhang mit den verfügbaren autologen Therapien.

Herausforderung für Produktion und Logistik

Im Verlauf der Produktion dieser individuellen Behandlung werden dem Patienten die weißen Blutkörperchen entnommen. Aus ihnen werden die T-Zellen extrahiert, die an eine spezialisierte Produktionsstätte geschickt werden, wo sie mit CAR bestückt werden. Dann werden die modifizierten T-Zellen kultiviert, um eine ausreichende therapeutische Dosis zu erhalten. Anschließend wird das vorbereitete Produkt an das Krankenhaus zurückgesendet, damit es dem Patienten verabreicht werden kann. Dieser Prozess dauert etwa drei Wochen und erfordert zwei komplexe Kreisläufe in der Kühllogistik.

Herstellung von CAR-T-Zellen kann zu Komplikationen führen

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass es in einigen Fällen aufgrund des Zustands des Patienten (und seiner T-Zellen) nicht möglich ist, die CAR-T-Zellen zu produzieren. Zudem ist es schwierig, die Qualität des Endprodukts zu kontrollieren, da jeder Patient anders ist – und somit auch seine T-Zellen und die daraus gewonnenen CAR-T-Zellen. Die Patienten, die das Ausgangsmaterial im Rahmen der autologen Therapie zur Verfügung stellen, weisen viele unterschiedliche Krankheitsgeschichten sowie Krankheitsstadien und sehr unterschiedliches genetisches Erbgut auf. All diese Faktoren können zu Komplikationen führen, die vor dem Produktionsprozess auftreten. Dieses Verfahren unterscheidet sich daher deutlich von einem standardisierten, gut definierten Herstellungsprozess.