Oliver Wyman und Morgan Stanley Aktives Management beschleunigt Wachstum von ETFs

Die Umsatzentwicklung wird sich laut Studie künftig zugunsten der Investmentbanken umkehren

Die Umsatzentwicklung wird sich laut Studie künftig zugunsten der Investmentbanken umkehren

Der anhaltende Druck auf die Gebühren stellt für die Vermögensverwalter weltweit eine wachsende Bedrohung dar. Aktives Management könnte daher zum größten Wachstumsbeschleuniger von ETFs werden, so ein zentrales Ergebnis der aktuellen Studie „Wholesales Bank & Asset Managers“ der Unternehmensberatung Oliver Wyman und US-Bank Morgan Stanley.

Laut Studie nutzen Investmentfonds jetzt vermehrt ETFs – also die Fonds, die hauptsächlich zum Preisdruck beigetragen haben – um ihre eigenen Kosten zu senken. Durch diese veränderte Allokation haben die Anbieter den Angaben zufolge mehr Zeit, um sich auf komplexere alternative Anlagestrategien zu konzentrieren.

Seit 2011 hätten die Vermögensverwalter dank Effekten des Quantitative Easing und der Bankenregulierung rund 100 Milliarden US-Dollar mehr Umsatz erzielt als Investmentbanken. Laut Studie scheint sich diese Entwicklung nun umzukehren. Vermögensverwalter stehen wachsendem Gebührendruck gegenüber und Investmentbanken profitieren von einem veränderten Regulierungsumfeld, neuer Technologie und operativem Leverage.

Zwar sei die Verschiebung hin zu passiven Strategien offenkundig, doch der Markt könnte das Ausmaß der Veränderung für aktives Management unterschätzt haben. Vermögensverwalter müssten ihre Kernkompetenz hinterfragen, wodurch sich traditionelle Produktlinien verwässern. Ein Beispiel dafür sei das zu erwartende beschleunigte Wachstum von Risikofaktor-Anlagestrategien.

Auswirkungen auf Investmentbanken

Das veränderte Regulierungsumfeld hat den Angaben zufolge die Prognose für Investmentbanken signifikant verbessert. Sie könnten nun einen klaren Weg vor sich sehen, um wieder Gewinne oberhalb der Kapitalkosten zu erwirtschaften – trotzdem verbleiben Unsicherheiten.

Die technologische Transformation beispielsweise wird sich laut den Autoren der Studie beschleunigen. Sie hat das Potential, die Kostenbasis zu verändern, während sie gleichzeitig auch die Türen für neue Wettbewerber öffnet.

Dabei wird erwartet, dass sich die Ertragsschere unter den Investmentbanken weiter öffnet. Das Potential für Kapitalfreisetzung ist dabei ein großer Faktor, der sich zu Gunsten der US-Banken ausspielt.

Operativer Leverage ist ein zusätzlicher Faktor. Hier sind Unternehmen, die in den vergangenen acht Jahren investiert haben, in der besten Position, um Umsatzwachstum zu generieren und in Gewinne zu übersetzen. Auf jeden Fall wächst die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern, sowohl für Vermögensverwalter als auch für Investmentbanken.  

Die vollständige Studie in englischer Sprache finden Sie hier.

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