Index der Südwestbank Preise von Oldtimern steigen – Mercedes-Flügeltürer größter Gewinner

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Ein BMW 507 (Baujahr 1956) im BMW-Museum in München, das wertvollste Modell im Oldtimer-Index. Foto: Imago Images/Depositphotos

Oldtimer sind nicht nur begehrte Sammlerstücke, sondern dienen auch als Wertanlage. Vermögende diversifizieren ihre Portfolios mit dieser alternativen Assetklasse. Um Anlegern einen Überblick über die Wertentwicklung ausgewählter Oldtimer-Modelle zu geben, veröffentlicht die Südwestbank jährlich den Oldtimerindex (OTX). Mit einem Plus von 11 Prozent verzeichnete der Index 2023 den höchsten Anstieg seit acht Jahren.

BMW 507 verliert an Wert, aber bleibt teuerstes Modell

Erstmals berechnete die Südwestbank 2010 den Oldtimerindex. Dabei werden die Wertentwicklungen 20 ausgesuchter Modellen süddeutscher Automobilhersteller aus Baden-Württemberg, Südhessen und Bayern verglichen.

In den vergangenen Jahren sind die Preise für viele gut erhaltene Oldtimer gestiegen. Vor allem seltene Modelle oder Sondereditionen erzielen hohe Preise. Ein Beispiel: der Mercedes 300 SL Flügeltürer (W198 I) aus den Jahren 1954 bis 1957. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert dieses Oldtimers auf 1,32 Millionen Euro und damit um 36,9 Prozent – der höchste Wertzuwachs aller Modelle im Index. 

Auch der Opel Manta B GT/E konnte im Wert um 16,74 Prozent zulegen und rangiert mit Preisen um 13.250 Euro in niedrigeren Sphären. 2022 hatte das Modell noch den größten prozentualen Preisanstieg im Oldtimerindex verzeichnet. Der BMW 507 bleibt mit 1.897.500 Euro das teuerste Auto im Index. Der Wert des Modells sank allerdings wie schon im Vorjahr um knapp 3 Prozent.

 

„Gerade in Zeiten hoher Inflation sind viele Kunden auf der Suche nach alternativen, aber wertstabilen Investitionsmöglichkeiten, darunter auch Oldtimern“, erklärt Jens Berner, Oldtimer-Experte im Asset Management bei der Südwestbank. „Bei einem langfristigen Vergleich mit anderen Anlageklassen zeigt sich, dass Oldtimer eine spannende Anlagemöglichkeit darstellen.“

Seit 2005 wuchs der DAX um 294 Prozent, der Euro-Stoxx-50-Performance-Index stieg um 160 Prozent, der REX-P für deutsche Staatsanleihen wies ein Plus von 47 Prozent aus. Im Vergleich dazu legte der OTX um 545 Prozent zu. Die positive Entwicklung beliebter Modelle unterstütze viele Autoliebhaber in ihrer Entscheidung, Geld in „Garagengold“ zu investieren.

Investitionen in Oldtimer ab 100.000 Euro sinnvoll

Oldtimer-Modelle im Vergleich (gereiht nach Performance zwischen 2005 und 2024).
Oldtimer-Modelle im Vergleich (gereiht nach Performance zwischen 2005 und 2024). © Südwestbank

„Unter Renditegesichtspunkten macht eine Investition in einen Oldtimer jedoch erst ab 100.000 Euro Sinn“, erklärt Benner. „Hier können pro Jahr noch 3 bis 5 Prozent Nebenkosten für Versicherungen, Steuern, Gutachten, Wartungen und Reparaturen hinzukommen.“

Generell wächst die Zahl der Oldtimer in Deutschland. 2024 überschreiten wieder viele Autos deutscher Hersteller die 30-Jahre-Schwelle, ab der das H-Kennzeichen beantragt werden kann. Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamts waren am 1. Januar 2024 846.562 Oldtimer – mit und ohne Historienkennzeichen – in Deutschland zugelassen, was einem Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Einige beliebte Oldtimer-Modelle feiern 2024 ihren 30. Geburtstag. In die Reihe der Jubilare gesellen sich 2024 der Porsche 911 (993) Cabrio, der Audi Avant RS2 sowie der BMW 7er (E38).

 

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