Worüber zuvor bereits in mehreren Medien spekuliert wurde, ist jetzt offiziell: Die OLB arbeitet an einem Börsengang noch in diesem Frühjahr. „Wir sind börsenfähig, und wir sind börsenwillig“, gab Vorstandschef Stefan Barth auf der Bilanzkonferenz in Frankfurt bekannt. Zwei Zeitfenster gebe es für den IPO, eines im Frühjahr und eines im Herbst. Barth würde einen Börsengang noch im ersten Halbjahr bevorzugen: „So gut war der Markt seit Langem nicht mehr.“
Dritter Anlauf der OLB für einen Börsengang
Vor rund zwei Jahren, im März 2023, hatte die OLB ihre Pläne für einen Börsengang pausiert. Damals drohte mit dem Notverkauf der Credit Suisse an die UBS sowie der Pleite der Silicon Valley Bank und weiterer kleinerer US-Banken die nächste große Bankenkrise. 2022 hatte die OLB bereits einen ersten Anlauf genommen. Doch dann kam der russische Angriffskrieg in der Ukraine.
Inzwischen hat sich das Umfeld geändert: Viele Bank-Aktien legten in den vergangenen Monaten eine Kursrally hin, auch die OLB erzielte 2024 einen Rekordgewinn (siehe unten). Es kommt also nicht überraschend, wenn die Bank mit ihren Haupteigentümern Apollo Global Management, dem US-Pensionsfonds Teacher Retirement System of Texas und dem Private-Equity-Investor Grovepoint jetzt einen dritten IPO-Anlauf nimmt.
Diese Banken sollen den OLB-Börsengang begleiten
Laut einem Bericht von „Bloomberg“ könnte das Unternehmen mit rund 1,5 bis 2 Milliarden Euro bewertet werden. Die UBS, Citigroup, Deutsche Bank und Barclays sollen die Transaktion als Konsortialführer begleiten, Berenberg, BNP Paribas, UniCredit, KBW und Société Générale beim Bookbuilding-Prozess unterstützen. Vertreter der OLB, von Apollo und der Banken wollten sich auf Anfrage des Nachrichtendienstes nicht äußern.
Der Konzerngewinn der OLB stieg 2024 um 17 Prozent auf 270 Millionen Euro. Im 2024er-Ergebnis enthalten war auch der Gewinnbeitrag der Degussa Bank, die per 1. September 2024 von der OLB übernommen wurde. Im November 2024 wurde am Markt noch spekuliert, ob die OLB selbst als Übernahmeziel im Visier der Commerzbank steht.