Wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Nord/LB

Zentrale der Nord/LB in Hannover

Zentrale der Nord/LB in Hannover

Bei der Staatsanwaltschaft Köln läuft ein Ermittlungsverfahren gegen die Nord/LB wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Anlässlich der Fusion ihrer beiden Luxemburger Töchter zur Nord/LB Luxemburg Covered Bond Bank (Nord/LB CCB) Ende 2014 habe die Bank mögliche Steuerhinterziehungen durch Kunden untersucht, teilte das Unternehmen in seinem Jahresbericht 2015 mit.

„Da dies für länger zurückliegende Jahre in verhältnismäßig geringem Umfang nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden der Staatsanwaltschaft Köln die Ergebnisse der internen Untersuchung proaktiv zur Verfügung gestellt“, heißt es darin.
Konkret soll die Bank vermögenden Kunden geholfen haben, Gelder über Offshore-Gesellschaften vor dem deutschen Fiskus zu verstecken.

11,8 Millionen Euro Bußgeld

Laut „Süddeutscher Zeitung“ geht es um rund 75 deutsche Kunden, die in den vergangenen zehn Jahren mithilfe der Luxemburger Tochter der Nord/LB den Staat hintergangen haben sollen. Das Verfahren ist den Angaben der Bank zufolge bereits weit fortgeschritten. Die Nord/LB rechnet mit einem Bußgeld, das „voraussichtlich deutlich unter den bislang in der Presse bekannt gewordenen Geldbußen gegen andere Kreditinstitute liegen“ werde.

Man habe dafür bereits 2015 entsprechende Rückstellungen gebildet. Das Online-Portal „Luxemburger Wort“ spricht von 11,8 Millionen Euro, die das Institut für juristische Auseinandersetzungen zurückgelegt habe. Die Bank selbst wollte zur Höhe des erwarteten Bußgeldes keine Angaben machen.

Die Commerzbank, die Hypovereinsbank und die HSH Nordbank sahen sich bereits mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Sie zahlten Bußgelder zwischen 17,0 und 22,5 Millionen Euro.

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