Nur wenig geliefert Alternative Ucits-Fonds enttäuschen bislang

Alternative Ucits-Fonds enttäuschen bislang

Im ersten Halbjahr erzielten fast alle in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute Return- und Alternative-Ucits-Fonds im Durchschnitt einen Gewinn. Das zeigt die von der Fondsgesellschaft Lupus Alpha halbjährlich durchgeführte Absolute-Return-Studie, in der sie die entsprechenden Fonds unter die Lupe nimmt. Grundlage sind Daten des Analysehauses Refinitiv (ehemals Thomson Reuters Lipper).

Dabei schnitten Long-short-Aktienstrategien für US-Werte am besten ab (10,7 Prozent). Insgesamt jedoch enttäuschten die Fonds im ersten Halbjahr mit einer Wertentwicklung von durchschnittlich 3,9 Prozent. Nämlich wenn man sie mit den klassischen Marktsegmenten vergleicht.

Auf Sicht von fünf Jahren sieht das schon anders aus. Da übertrafen die untersuchten Fonds mit 1,95 Prozent im Jahr deutlich die Rendite liquider Hedgefonds (gemessen am HFRX Index). Die lag nämlich im Schnitt bei Minus 0,11 Prozent pro Jahr. Klassenbeste waren auch hier Long-short-Aktienfonds für US-Werte (7,2 Prozent) gefolgt von in US-Dollar abgerechneten Absolute-Return-Rentenfonds (5,0 Prozent).

>>>Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen

„Das Umfeld war geprägt von der extrem lockeren Geldpolitik der EZB und der US-Notenbank Fed sowie den damit verbundenen Marktverzerrungen. Die traditionellen Anlageklassen profitierten in besonderem Maße von dieser Situation. Das ist den alternativen Anlagekonzepten offensichtlich nicht in gleichem Maße gelungen“, sagt Ralf Lochmüller, Geschäftsführer und Managing Partner von Lupus Alpha. „Offenbar waren viele Fonds nach dem Kursrutsch Ende 2018 zu defensiv aufgestellt und konnten von der Markterholung nicht im anzunehmenden Umfang profitieren.“

Volumentechnisch legten die untersuchten Fondsklassen zu (siehe Grafik). Aber nur scheinbar. Denn in erster Linie geht das darauf zurück, dass der Datenanbieter Refinitiv das Fondsuniversum neu geordnet hat. In diesem Zusammenhang fügte er neue Kategorien in das untersuchte Spektrum mit ein.

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Bereinigt man das, ging die Zahl der Fonds sogar zurück: 25 neuen Produkten standen 55 verschwundene gegenüber. Zudem floss aus allen Einzelkategorien netto Anlegergeld ab. Der Anteil institutioneller Anteilklassen am Universum stieg dabei auf 45 Prozent. Noch vor vier Jahren lag die Quote bei nur knapp einem Drittel.

Wie auch in früheren Auswertungen fällt die hohe Schwankungsbreite der Erträge innerhalb der Strategien auf. Absolute Return ist nun mal nicht gleich Absolute Return. In beinahe allen Fondskategorien erlitten die schlechtesten Fonds Verluste. Die jeweils besten erzielten je nach Strategie einen hohen einstelligen oder sogar zweistelligen jährlichen Gewinn. Was nichts anderes bedeutet, als dass man sehr gut hinschauen sollte, wenn man sich einer Alternativen Ucits-Fonds kauft.

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