Nur Drittfondsvertrieb Union Investment gründet Fondsplattform Visualvest

Vorstand für Recht, Finanzen und Infrastruktur bei Union Investment: Andreas Zubrod

Vorstand für Recht, Finanzen und Infrastruktur bei Union Investment: Andreas Zubrod

Die Fondsgesellschaft Union Investment, eine der größten ihrer Art in Deutschland, geht neue Wege. Im Dezember soll die Online-Anlageberatung Visualvest starten und vor allem jüngere Anleger ansprechen.

14 Portfolios stehen auf der Fondsplattform Visualvest zur Auswahl. Jeweils sieben aktive und passive sogenannte „Vestfolios“. Aus 13.000 aktiven und passiven Fonds stellt die Union-Tochter diese zusammen. Wichtig: Darunter ist kein einziger hauseigener Union-Fonds. Bislang hat Union Investment seine Produkte exklusiv über die Volks- Raiffeisen- Sparda- und PSD Banken vertrieben – und das soll auch so bleiben. Mit der Strategie, nur Fremdfonds bei Visualvest einzusetzen, will man keine Konkurrenz für genossenschaftlichen Ortsbanken schaffen.

„Wir wollen durch die Plattform lernen, wie man die Generation der 18- bis 35-Jährigen, und zwar im Speziellen die technikaffinen, akademisch vorgebildeten Städter, für die Geldanlage gewinnen kann“, erläutert Andreas Zubrod, Union-Investment-Vorstand für die Bereiche Recht, Finanzen und Infrastruktur, gegenüber der „Börsen-Zeitung“ die Beweggründe für die Gründung von Visualvest.

Die Plattform richtet sich nicht an die sogenannten Selbstentscheider, sondern vorrangig an Studierende und junge Berufstätige, denen beispielsweise das Vertrauen in die Banken fehlt oder die ihre Geldanlage von zuhause aus erledigen wollen. Dazu bräuchten sie entsprechend dosierte Finanzinformationen, möglichst durch soziale Medien zugänglich gemacht.

„Die jüngeren Anleger müssen wir unbedingt mit einem Online-Angebot abholen, da diese Generation kaum noch die klassischen Wege der Anlageberatung wahrnimmt“, sagt Olaf Zeitnitz, Geschäftsführer der Visualvest. Er führt das aktuell 14-köpfige Team der Union-Tochtergesellschaft.

Seit Anfang 2015 bastelt Union Investment an Visualvest herum. Das Konzept gab es bereits Ende 2014. Für die Fondsplattform hat die Fondsgesellschaft knapp 5 Millionen Euro in die Hand genommen. Des Weiteren sollen jährlich rund 2 Millionen Euro hinzukommen.

Wie teuer die Online-Anlageberatung sein wird, verrät die Union Investment noch nicht. Nur so viel: Jegliche Vertriebsprovisionen sollen an die Anleger weitergereicht werden. Für Einmalbeiträge müssen sie wenigstens 1.000 Euro anlegen. Sparpläne sind ab 50 Euro im Monat möglich.

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