Nun auch bei Privatkunden Commerzbank erhebt Gebühr auf hohe Einlagen

Die Commerzbank führt Strafzinsen für Privatkunden mit hohen Spareinlagen ein, berichtet das „Manager-Magazin“. Das Institut stellte heute seine Zahlen für das 3. Quartal. In der dazugehörigen Telefonkonferenz äußerte sich Finanzchef Stephan Engels zu den Plänen einer Einlagegebühr. Demnach habe die Commerzbank mit zahlreichen Privatkunden gesprochen und beginne nun, die Maßnahmen bei Fällen mit hohen Einlagen umzusetzen.

Ab welcher Einlagenhöhe Kunden konkret zahlen müssten, dazu gab Engels keine Auskunft. Das Potenzial sei sehr groß, sagte er. Einfache Sparer würden weiter verschont, heißt es. Bei Firmenkunden gebe es schon länger eine Gebühr ab einer bestimmten Einlagenhöhe, bei Privatkunden habe man bisher aber weitgehend darauf verzichtet. Auch die Abgaben für die Firmenkunden kämen auf den Prüfstand und werden den weiter gesunkenen Zinsen angepasst. Zudem wolle die Commerzbank Preise erhöhen und das Produktangebot anpassen, um einem zu hohen Zufluss von Einlagen entgegenzuwirken, heißt es laut Bericht.

Die Commerzbank hat ihr operatives Ergebnis im dritten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal gesteigert: 448 Millionen Euro gegenüber 346 Millionen Euro im 3. Quartal 2018. Dennoch erwartet Coba-Chef Martin Zielke für das Gesamtjahr einen Rückgang des Konzernüberschusses. Bislang hatte er in Aussicht gestellt, die 865 Millionen Euro aus 2018 leicht zu übertreffen. Das Umfeld mit niedrigen Zinsen, Konjunktureintrübung und geopolitischen Unsicherheiten lasse dieses Ziel jedoch in weiter Ferne rücken.

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