Bei Generalversammlung Staatsfonds enzieht Verwaltungsrat der Credit Suisse das Vertrauen

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Staatsfonds enzieht Verwaltungsrat der Credit Suisse das Vertrauen
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Filiale der Credit Suisse in der Schweiz

Filiale der Credit Suisse in der Schweiz: Der billionenschwere Pensionsfonds aus Norwegen besitzt Anteile an der Bank und ist anscheinend mit der Arbeit des Verwaltungsrats nicht zufrieden. Foto: Imago Images / Pius Koller

Der norwegische Staatsfonds wird an der Generalversammlung der Credit Suisse, die für den 4. April angesetzt ist, gegen die Wiederwahl des Vorsitzenden Axel Lehmann und sechs weiterer Verwaltungsratsmitglieder stimmen. Das teilte der knapp 1,3 Billionen Euro verwaltende Staatsfonds auf seiner Website mit. „Aktionäre sollten das Recht haben, Änderungen im Verwaltungsrat zu verlangen, wenn dieser nicht in ihrem besten Interesse handelt“, erklärte das Investment Management der Norges Bank im Vorfeld der Generalversammlung.

Neben Verwaltungsratspräsident (Chairman) Lehman lehnt der Staatsfonds demnach auch die Wiederwahl der Verwaltungsräte Iris Bohnet, Christian Gellerstad, Shan Li, Seraina Macia, Richard Meddings und Ana Pessoa ab. Der staatliche Pensionsfonds aus Norwegen, der sich aus den Öl- und Gaseinnahmen des Landes finanziert, hatte seinen Anteil an der Schweizer Großbank auf rund 1 Prozent reduziert, wie ein Sprecher im März gegenüber Bloomberg erklärte.

 

 

 

Die Credit Suisse wurde im vergangenen Monat von der konkurrierenden UBS im Rahmen eines 3,2 Milliarden Euror schweren Deals übernommen. Eigefädelt wurde dieser von der Schweizer Regierung, der Zentralbank und der Marktaufsichtsbehörde, um ihren möglichen Zusammenbruch und eine daraus resultierende Ansteckung des globalen Finanzsystems zu verhindern.

Die Credit Suisse war –  laut Nachrichtendienst Reuters – zudem auf den Widerstand des Stimmrechtsberaters Institutional Shareholder Services (ISS) gestoßen, der den Aktionären empfohlen hatte, gegen einen Antrag der Bank zu stimmen, der vorsah, den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung von der Haftung für die Finanzergebnisse des Jahres 2022 zu befreien.

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