Nintendo, Windeln & Co. Warum Japan einer der heißesten Aktienmärkte der Welt ist

Seite 2 / 2

Auf diese Weise hat Matsushima schon einige Firmen vor dem Gros der übrigen Investoren entdeckt. Der sehr ordentlichen Rendite steht eine unterdurchschnittliche Volatilität gegenüber. Ungewöhnlich für einen Nebenwertefonds. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Matsushima das Fondskapital sehr breit über rund 150 unterschiedliche Titel streut.

Ganz vorn in Sachen Wertzuwachs steht allerdings der Atlantis Japan Opportunities. Nur weil er zugleich eine ordentliche Fieberkurve hinlegte, steht er in der Tabelle nicht ganz oben. Taeko Setaishi lenkt den Fonds bereits seit 2003. Die Branchenstruktur des Portfolios soll sich bei ihr in erster Linie aus der Titelauswahl ergeben: „Der Sektor-Aufteilung widmen wir kaum Aufmerksamkeit.“

>>Vergrößern

 Quelle: Morningstar

Bei den Standardtiteln hingegen macht die Fondsgesellschaft Comgest eine gute Figur. Dem Comgest Growth Japan liegt der in den vergangenen Jahren allseits geschätzte Hang zu hochwertigen Wachstumstiteln zugrunde. Und die wachsen ja im Idealfall unabhängig vom Umfeld. „Erholt sich das Land, dürfte uns das zugutekommen; bleibt es beim Status quo, dürfte uns das kaum belasten“, bemerkt denn auch Richard Kaye, einer der drei verantwortlichen Portfoliomanager.

Zwei Beispiele für seinen Ansatz sind die Roboter-Spezialisten Fanuc und Keyence. „Beide erzielen kontinuierlich eine operative Gewinnmarge von über 30 Prozent, in guten wie in schlechten Zeiten und unabhängig von der Währungsentwicklung.“ Gerade Fanuc habe sich über Jahrzehnte eine enorm treue Kundengemeinde aufgebaut. „Praktisch jeder Roboter und jede Werkzeugmaschine, die irgendwo auf der Welt neu in Betrieb genommen werden, erhöhen Fanucs wiederkehrende Einnahmen“, so Kaye.

Die zweitbeste Rendite-Risiko-Nummer liefert der geduldige Archibald Ciganer. Er sucht einerseits nach beständig wachsenden Unternehmen – so wie Richard Kaye – und andererseits nach Unternehmen, bei denen sich jetzt oder demnächst etwas Grundlegendes verändert. Vor ein paar Jahren war das der Daddelkonzern Nintendo, der sich zum Anbieter von Mobil-Spielen umbaute. Stichwort: Pokémon Go. Und jetzt ist es eben mit Daio Paper ein Konzern, der bald mehr Windel- als Papierunternehmen ist. Mit Kursaufschlag.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen