US-Notenbank Nie wieder Inflation in den USA?

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Aber: Inzwischen nehmen die Engpässe am Arbeitsmarkt zu und erzeugen Teuerungsdruck

Gerade bei der Lohnentwicklung mehren sich aber die Anzeichen für eine Wiederbelebung des Teuerungsdrucks. Nachdem das Wachstum des durchschnittlichen Stundenlohns (in der Privatwirtschaft) Ende 2012 bei +1,3 Prozent (nominell, gegenüber dem Vorjahr) ein Allzeittief erreicht hatte, ist seither eine stetige Beschleunigung auszumachen (vgl. Abb. 2).

Die Arbeitslosenquote – die in den zurückliegenden Jahren immerhin um fast ein Drittel von 10 Prozent auf 6,6 Prozent gesunken ist – deutet darüber hinaus darauf hin, dass sich der Aufwärtstrend beim Lohnwachstum fortsetzen wird. Das zeigt die Gegenüberstellung mit der sogenannten Beschäftigungslücke, der Differenz zwischen der aktuellen Arbeitslosenquote und der inflationsneutralen Arbeitslosenquote (NAIRU , vgl. Abb. 2)



Der Grund für den wachsenden Lohn- und Teuerungsdruck liegt darin, dass in wichtigen Segmenten des Arbeitsmarktes die Unterbeschäftigung gar nicht mehr so hoch ist wie die Arbeitslosenquote suggeriert. Im Wesentlichen ist es nämlich nur die Langzeitarbeitslosigkeit (dazu werden diejenigen Arbeitssuchenden gezählt, die länger als 27 Wochen ohne Arbeit sind), die sich noch auf hohem Niveau befindet.

Bei den kurzzeitig Arbeitslosen ist dagegen die Quote mit 4,2 Prozent schon unter den längerfristigen Durchschnitt gefallen (4,5 Prozent, vgl. Abb. 3). Damit hat aber gerade im Bereich der höher Qualifizierten das Überangebot an Arbeitskräften merklich abgenommen, was die Löhne wieder deutlicher steigen lässt.