Preisentscheidungen bereiten Managern oftmals erhebliche Kopfschmerzen, da die Gründe für ein Scheitern im Kampf um ein effektives Preismanagement genauso vielfältig sind wie die Instrumente, die ihnen dafür zur Verfügung stehen. Zusätzlich sind die einzelnen Aspekte einer Preisgestaltung oftmals nicht voneinander abgegrenzt, was eine strukturierte Herangehensweise erschwert. Das Spektrum kann von der Erstellung einer bankweiten Preisstrategie über das Finden angemessener Preise bis hin zur Frage reichen, wie ein angestrebtes Preisniveau eigentlich erzielt werden kann.
Aufgrund der großen Anzahl an treibenden Faktoren sowie vorhandener Wechselwirkungen wird das Management von Preisen in der Praxis häufig als Buch mit sieben Siegeln gesehen. Folglich wird kein oder nur ein ineffektives Preismanagement umgesetzt – Erfolg oder Misserfolg damit dem Zufall überlassen.
Das Ausmaß des verschenkten Potenzials ist enorm. Stellt man verschiedene Handlungsalternativen gegenüber, wird deutlich, dass die Preisgestaltung im Private Banking bei Weitem der größte Hebel ist, um die Profitabilität des Geschäftsfelds zu steigern. Selbst das Reduzieren von Fixkosten, in dem viele Banken aktuell ihr Glück suchen, wird je nach Szenario und zugrundeliegenden Annahmen oft um den Faktor fünf bis sechs übertroffen.
Höheres Preisbewusstsein
Neben der Chance, die ein strategisches Preismanagement in puncto Rentabilität bietet, offenbart das aktuelle Umfeld der Private-Banking-Anbieter auch Handlungsbedarf, der über den reinen Gedanken eines Nice-to-have hinausgeht. Wichtiger Treiber ist der anhaltende Niedrigzins, durch den in den vergangenen Jahren indirekt die Bedeutung der Provisionserträge stieg.