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Nachhaltige Wandelanleihen Wandelanleihen und Nachhaltigkeit - Wie passt das zusammen?

Wandelanleihen und Nachhaltigkeit  - Wie passt das zusammen?

Foto: Lupus alpha

Herr Zell, in Ihrem Wandelanleihen-Fonds betonen Sie die UN-Entwicklungsziele – warum?

Manuel Zell: Die 17 „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen stellen ein global einheitliches Rahmenwerk für Unternehmen dar, die aktiv an innovativen Lösungen für eine nachhaltige Wirtschaftsweise arbeiten – das kann der Halbleiterhersteller sein, der mit seinen Chips mehr Energieeffizienz ermöglicht. Oder der Immobilienkonzern mit sozialverträglichen Mieten. Im Moment haben wir einige Photovoltaikhersteller- und viele Zulieferer für E-Mobility im Portfolio.

 

 
Wie funktioniert bei Ihnen das Zusammenspiel von ESG und SDG?

Zell: Im besten Fall leistet ein Unternehmen zu mehr als 10 Prozent seines Umsatzes einen signifikanten Beitrag zu den SDGs. Liegt der Wert darunter, muss es von unserem Datendienstleister MSCI zusätzlich mit einem ESG-Mindestrating von BB ausgestattet sein. Wir investieren aber auch in Unternehmen, die mindestens ein ESG-Rating von A haben. Außerdem stellen Ausschlusslisten gewisse Mindeststandards sicher, etwa im Umweltbereich oder bei Arbeitnehmerrechten. Ein Versorger, der Kohle verstromt kommt nicht ins Portfolio, selbst dann nicht, wenn er Umsatzanteile aus Windkraft hat – für Kohlestrom liegt die Umsatzgrenze bei 0 Prozent.

 

Warum verlassen Sie sich mit MSCI auf externe Datenanbieter?

Zell: MSCI ist der größte Anbieter in diesem Bereich, mit einer riesigen Datenbasis. Dank seiner Ressourcenausstattung und seiner Spezialisierung auf dieses Thema finden wir hier eine hohe Kompetenz und einen großen Erfahrungsschatz. Extern bezogene Daten stehen auch für einen transparenten Investmentprozess – indem wir also MSCI-Daten nutzen, vermeiden wir im Einzelfall mögliche interne Interessenkonflikte.

 

Wie wirkt sich der Fokus auf Nachhaltigkeit auf die Qualität der Wandelanleihen aus?

Zell: Wenn die Fundamentaldaten stimmen – was wir eingehend analysieren – unterscheiden sich die im Selektionsprozess verbliebenen nachhaltigen Anleihen nicht von denen, die keinen strengen ESG- und SDG-Maßstäben genügen. Es zeichnen sich sogar spezielle Stärken der nachhaltigen Papiere ab: Nachhaltigkeit stärkt tendenziell den Bondfloor, also den Wert, unter den eine Wandelanleihe nie fallen wird, sofern die Bonität stimmt. Denn das Risiko entsprechender Unternehmen, größere Kontroversen hervorzurufen, sinkt erheblich. Und das verbessert die Konvexität der Anleihen, also ihre Eigenschaft, weniger an fallenden und mehr an steigenden Märkten zu partizipieren.

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