Kunst, Kultur und NFTs Was es mit dem Hype um Non Fungible Tokens auf sich hat

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Lange Bestand hat die neue Bestmarke nicht. Anfang Dezember motiviert eine Auktion des anonymen digitalen Künstlers Pak 28.983 Sammler, insgesamt 91.806.519 Dollar für seine Arbeit „The Merge“ anzuhäufen – absoluter Rekord in der Kategorie „Teuerstes Werk eines lebenden Künstlers“, egal ob analog oder digital. Vom Thron gestoßen wird damit die Skulptur „Rabbit“ des US-Künstlers Jeef Koons, die erst im Mai 2019 für 91,1 Millionen US-Dollar einen neuen Besitzer gefunden hatte. Zukunftsweisender Clou des Pak’schen Konzepts: Jeder Sammler erwirbt mit seinem NFT nur einen Ausschnitt des Bildes. Wer mehr oder gar alles sein Eigen nennen möchte, muss NFTs anderer Sammler aufkaufen. Ein ins Werk eingebauter Sekundärmarkt quasi.

Warum werden Millionensummen für Non Fungible Tokens gezahlt?

Während sich Kritiker alter Schule noch beim künstlerischen Wert der Werke aufhalten, hat die altehrwürdige „Art Review“ aus London die Zeichen der Zeit erkannt und den wahren Star hinter der rasanten Entwicklung ausgemacht. Im Ranking Power 100 des 1948 gegründeten Magazins für zeitgenössische Kunst geht es zwar eigentlich um Menschen mit dem stärksten Einfluss auf die Kunstwelt eines Jahres. 2021 brechen die Verantwortlichen aber mit dieser Tradition und wählen das Kürzel ERC-721, das Entwickler-Protokoll für den Einsatz von NFTs in der Ethereum-Blockchain, an die Spitze.

Der Schritt, weniger ein Ritterschlag für die Glücksritter digitaler Kunst als vielmehr eine Wette auf die künftige Bedeutung von NFTs, wirft endgültig die Frage auf: Was ist da los? Warum zahlt jemand so viel für ein NFT? Und was bekommt er eigentlich dafür?


Das Geheimnis ihres Erfolges tragen die Non Fungible Tokens, was so viel bedeutet wie „nicht austauschbare Wertmarken“, bereits im Namen. Wie Kryptowährungen sind sie zwar zunächst nichts weiter als ein Datensatz in einer Blockchain, meist die des Ethereum-Netzwerks. Im Unterschied zu Bitcoin & Co. gleichen sie sich aber nicht weitgehend wie ein Euro dem anderen, sondern sind Unikate, absolute Einzelstücke ähnlich der einmaligen Sonderprägung einer Euromünze.

Dabei umfasst der NFT-Datensatz selbst nicht einmal den Inhalt, den er repräsentiert – sei es ein Kunstwerk, ein Musikvideo, ein Text oder was auch immer –, sondern verweist bloß auf den Ort im Netz an dem der Urheber die eigentliche Datei abgelegt hat. Für diese Datei existiert mit dem einzigartigen NFT erstmals im Netz so etwas wie eine Eigentumsurkunde und ein Echtheitszertifikat in einem.