Next Generation Survey 2018 UHNWI-Erben wollen Vermögen zunehmend selbst managen

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Am wichtigsten ist dabei für Mitglieder der nächsten Generation, dass ein Vermögensverwalter eine „enge Beziehung“ zu seinen Kunden unterhält, wobei nur 4 Prozent angeben, dass digitale Kompetenz von wesentlicher Bedeutung sei – ein Ergebnis, das sich mit den Ergebnissen des LGT Private Banking Report 2018 deckt: Auch dieser hatte bei Vermögenden eine Tendenz dazu ausgemacht, die persönliche Beratung durch einen Menschen digitalen Angeboten klar vorzuziehen.

Auch was das klassische Vermögensverwaltungsgeschäft angeht, stehen den Anbietern Veränderungen ins Haus: Während bereits heute mehr als ein Drittel der Befragten (39 Prozent) eine aktive Rolle beim Management des Familienvermögens spielt, zeigen ganze 63 Prozent starkes Interesse, dies künftig zu tun. Lediglich 3 Prozent interessierte ein aktiver Part überhaupt nicht. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) trauen sich ohne Weiteres schon jetzt zu, das Familienvermögen erfolgreich in Eigenregie zu managen, 44 Prozent fehlten nach eigener Einschätzung das nötige Wissen und die Fähigkeiten.

Ganze 63 Prozent der Befragten favorisieren dementsprechend eine Beratung light: Sie wünschen sich einen Vermögensverwalter, der in Sachen Investments Empfehlungen ausspricht, während die finale Entscheidung bei ihnen liegt. Weitere 27 Prozent gaben an, die Entscheidungen am liebsten zunächst selbst zu treffen und sich erst danach mit dem Berater abzustimmen.

Bei aller anstehenden Veränderung droht klassischen Branchenvertretern zumindest keine Konkurrenz von digitaler Seite: Allen Abgesängen der neuen Wettbewerber zum Trotz bleiben Private Banker (25 Prozent), unabhängige Vermögensverwalter (20 Prozent) und Family Officer (19 Prozent) für Vermögende bei Investment-Entscheidungen unverändert bevorzugte Ansprechpartner – Robo-Advisor landen hingegen mit lediglich 2 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz.


Über die Studie:
Für die Studie „Creating a world with the Next Generation“ wurden 2018 mehr als 200 Mitglieder der Young Investors Organization und ihrer Familien befragt. Die Teilnehmer stammen aus unterschiedlichen Generationen in Bezug auf die Herkunft ihres Vermögens (62 Prozent zweite Generation; 30 Prozent dritte Generation; 8 Prozent vierte Generation oder älter). 80 Prozent der Befragten sind zwischen 24 und 42 Jahren alt (Gen Y: 1977–1995), die übrigen 20 Prozent sind unter 23 Jahren alt (Gen Z: 1996 und jünger). In Bezug auf das Geschlecht war die befragte Zielgruppe fast gleichmäßig verteilt: 45 Prozent Frauen und 55 Prozent Männer. Die Befragten kommen aus der ganzen Welt, um sowohl regionale als auch globale Trends zu erfassen. (Europa: 30,6 Prozent; Asien: 28,9 Prozent; Mittel- und Südamerika: 18,5 Prozent; USA: 15,3 Prozent; Afrika: 4,8 Prozent; Australien: 1,6 Prozent).

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