Berliner Fintech Weltsparen Preisansage an die anderen Robo Advisor

Tamaz Georgadze: Der Raisin-Gründer drängt mit den neuen Weltinvest-Portfolios auf den deutschen ETF-Markt.

Tamaz Georgadze: Der Raisin-Gründer drängt mit den neuen Weltinvest-Portfolios auf den deutschen ETF-Markt. Foto: Raisin

Neben internationalen Angeboten für Tages- und Festgeld baut sich der Berliner Online-Anbieter Weltsparen derzeit ein drittes Standbein auf: Investments in Exchange Traded Funds (ETFs) und Indexfonds sollen künftig die Produktpalette erweitern. Die entsprechenden Pläne dazu hatte das Unternehmen bereits im Dezember angekündigt.

Aktuell können sich Interessenten auf der Weltsparen-Internetseite mit dem Versprechen eines Sonderbonus registrieren, um über den definitiven Starttermin des neuen Produkts unter dem Titel „Weltsparen“ informiert zu werden. Beworben werden die neuen ETF-Portfolios mit besonders günstigen Gesamtkosten von durchschnittlich 0,49 Prozent pro Jahr.

Am unteren Ende der Preisskala

Mit diesem Discount-Preis positioniere sich Weltsparen „deutlich am unteren Ende der bisherigen Robo-Advisor-Angebote“, heißt es hierzu vom ETF-Fachmagazin Extra-Funds. Zum Vergleich: Die Direktbank ING-Diba berechnet bei ihren Ende vorigen Jahres gestarteten drei Konkurrenzprodukten der Reihe „ING Global Index Portfolios“ jeweils 1,35 Prozent pro Jahr.

Die nach Kundenzahl drittgrößte deutsche Bank aus der niederländischen ING Groep stellt seinen Kunden seit September ein weiteres Angebot zur Verfügung, das aus einer Partnerschaft mit dem Online-Vermögensverwalter Scalable aus München hervorging: Das so genannte Scalable-Depot mit einer Mindestanlagesumme von 10.000 Euro wird bei der ING-Diba geführt.

Gesamtgebühren knapp halb so hoch

Die Jahresgebühr für das aus ETFs bestehende Scalable-Depot beträgt 0,75 Prozent des durchschnittlich verwalteten Vermögens. Diese schließt die Konto- und Depotführung sowie alle Handelsgebühren für Portfolioumschichtungen ein. Hinzu kommen die Verwaltungskosten der verschiedenen ETF-Anbieter, die sich durchschnittlich auf 0,25 Prozent pro Jahr belaufen.

Beim neuen Herausforderer Weltsparen setzen sich die nur knapp halb so hohen Gesamtgebühren aus einer 0,33-prozentigen Jahrespauschale und Produktkosten in Höhe von etwa 0,16 Prozent zusammen. Der Anbieter kooperiert mit der Bank DAB BNP Paribas, die als Abwicklungs- und Depotstelle für die Portfolios dient, mit denen Anleger in bis zu globale 16.000 Einzeltitel investieren.

US-Anbieter als Kooperationspartner

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Die in den vier angebotenen ETF-Portfolios jeweils enthaltenen sieben Indexfonds stammen vom US-Anbieter Vanguard. Die Kombinationen der passiv gemanagten Investmentfonds weisen je nach gewünschtem Risikoprofil eine Aktienquote von 30, 50, 70 oder 100 Prozent auf. Die Portfolios mit 2.000 Euro Mindestanlagesumme werden jährlich rebalanciert und Ausschüttungen reinvestiert.

Laut Tamaz Georgadze, Gründer und Geschäftsführer von Weltsparen, sollen die neuen Produkte „eine sinnvolle, einfache und besonders kostengünstige Geldanlage ermöglichen“. Noch bis zum Sommer sollen auch Sparpläne für die ETF-Portfolios mit einer Mindestrate von 50 Euro angeboten werden. Die Produkte werden vorerst nur in Deutschland von Weltsparen als Anlagevermittler vertrieben.

5 Milliarden Euro Spareinlagen vermittelt

Hinter der Marke Weltparen steht die Berliner Fintech-Firma Raisin, die vor fünf Jahren als Anbieter für einfache Spar- und Investmentprodukte am deutschen Markt startete. Inzwischen haben nach Unternehmensangaben mehr als 100.000 Kunden über das deutsche Online-Portal rund 5 Milliarden Euro bei 41 internationalen Partnerbanken angelegt.

Mitte vorigen Monats hatte Raisin eine Kooperation mit der Amsterdamer Binck Bank angekündtigt. Gemeinsames Ziel: „Den niederländischen Markt für Spareinlagen angreifen“. Dazu biete die Bank ihren Kunden „zukünftig als erstes niederländisches Finanzinstitut“ Zugang zu einer Vielzahl europäischer Anbieter von Tages- und Festgeldkonten.

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