Neue Studie von EY Real Estate Versicherungen und Pensionskassen steigern Immobilienquote

Ende Juni 2020 erschienen: Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz.

Ende Juni 2020 erschienen: Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz. Foto: Screenshot, EY Real Estate

Die deutschen Versicherer setzen ihre Einkaufstour am Immobilienmarkt fort und erhöhen dabei auch noch das Tempo. Das zeigt das aktuelle Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz 2020, eine Marktuntersuchung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Für die mittlerweilse 13. Untersuchung dieser Art hat Ernst & Young (EY) im Mai insgesamt rund 30 Vertreter aus Unternehmen der Assekuranz befragt.

Demnach stieg die durchschnittliche Immobilienquote der Versicherungen auf einen historischen Höchststand von 10,8 Prozent, nachdem sie im vergangenen Jahr mit 10,3 Prozent erstmals einen zweistelligen Wert erreicht hatte. In den vergangenen rund zehn Jahren haben die deutschen Versicherer den Immobilienanteil in ihren Portfolios von zunächst 6,0 Prozent im Jahr 2009 kontinuierlich ausgebaut.

„Versicherungen sind auf stabile, regelmäßige Zinserträge angewiesen. Im Niedrigzinsumfeld sind Immobilien neben Aktien eine der letzten verbliebenen Anlagealternativen, um Renditen oberhalb des risikolosen Zinses zu erwirtschaften“, sagt Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. So gaben 70 Prozent der Befragten an, dass Immobilien aufgrund des herrschenden Anlagenotstandes für sie nahezu alternativlos seien. „Diese Gemengelage erklärt die stetig steigende Immobilienquote der Assekuranz. Daran ändert auch die COVID-19-Pandemie absehbar wenig.“ Für 2020 erwarten die Versicherer Renditen von 3,2 Prozent bei direkt und 5,2 Prozent bei indirekt gehaltenen Immobilien. 

Verkaufspläne rücken auf die Agenda

Eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent der Befragten gab laut EY an, ihre Anlagestrategie aufgrund der Corona-Virus-Pandemie nicht grundlegend ändern zu wollen. Milde Effekte lassen sich dennoch konstatieren: So wollte vor der Pandemie noch rund die Hälfte der Befragten ihre Immobilienanlagen ausweiten. Derzeit sind es 39 Prozent. Eine knappe Mehrheit der Studienteilnehmer (54 Prozent) möchte ihre Immobilienquote auf gleichem Niveau halten.

Während vor der Pandemie keiner der Befragten beabsichtigte, die Immobilienanlagen zu verringern, gaben dies nun 7 Prozent der Versicherer an. „Ein leicht negativer Effekt durch die Pandemie ist erkennbar. Von einer Trendumkehr, wie wir sie nach der Weltfinanzkrise erlebt haben, kann derzeit jedoch noch keine Rede sein“, sagt Fischer. „Im Gegenteil: Ein Großteil der Versicherungsbranche möchte Immobilienanlagen auch heute, inmitten der Pandemie, weiter halten oder gar ausweiten.“


Über die Studie: 
Das Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz erscheint 2020 bereits zum 13. Mal. Die aktuelle Studie basiert auf einer Umfrage, die im Mai 2020 von EY Real Estate durchgeführt wurde. Insgesamt haben rund 30 Vertreter aus Unternehmen der Versicherungswirtschaft teilgenommen. Sie bilden laut EY einen repräsentativen Querschnitt der Assekuranz. Beteiligt waren Lebensversicherungen, Pensionskassen, Rückversicherungen. Die vollständige Studie finden Sie hier. 

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