Neue Gehaltsklasse Was Boris Collardi bei Pictet verdienen soll

Das Geld wird nicht ausschlaggebend für Boris Collardis Wechsel zu Pictet gewesen sein, seine Rückkehr nach Genf versüßen dürfte es aber trotzdem: Der 43-Jährige, der Anfang der Woche als Julius-Bär-Chef zurückgetreten war, soll laut Online-Portal der „Aargauer Zeitung“ im neuen Job jährlich zwischen 20 und 25 Millionen Schweizer Franken mit nach Hause nehmen.

Reputation entscheidend

Andere Quellen sprechen der Zeitung zufolge sogar von bis zu 30 Millionen Franken. Zum Vergleich: UBS-Chef Sergio Ermotti strich letztes Jahr 13,7 Millionen Franken ein, beim Credit-Suisse-Vorstandsvorsitzenden Tidjane Thiam 11,9 Millionen Franken. Sind die Zahlen korrekt, wäre Collardi also einer der am besten verdienenden Schweizer Banker überhaupt.

Wichtiger als das Gehalt sei Collardi allerdings die mit Pictet verbundene Reputation: „Das ist ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte“, zitiert die Zeitung einen Vertrauten. „Für einen Secondo (Anm. der Redaktion: Kinder von Migranten, die in der Schweiz geboren wurden) wie Boris, der als Sohn italienischer Einwanderer in der Westschweiz aufgewachsen ist, ist es das höchste der Gefühle, zum innersten Zirkel des bedeutendsten Genfer Geldadels zu gehören.“

Neues Anforderungsprofil

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Der Preis: Bei Pictet sei das Anforderungsprofil gänzlich anders als bei Julius Bär. So büße Collardi an Gestaltungsmacht ein und arbeite künftig mit Partnern, die statt eines Leistungsnachweises im Banking lediglich den richtigen Familiennamen tragen.

Unter Nicolas Pictet, der die Bank als Primus Inter Pares nach außen vertrete, sei Collardis neue Rolle zudem deutlich weniger publikumswirksam: Der 43-Jährige werde künftig in der Öffentlichkeit kaum mehr in Erscheinung treten.

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