Neuausrichtung beim IBB Wenn Mifid II plötzlich zum Wettbewerbsvorteil wird

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Fokussierung auf Kernkompetenzen

Ziel der gesamten Neuausrichtung war es, eine Fokussierung auf die Kernkompetenzen innerhalb der Bank zu ermöglichen. Dies sind ganz klar der Vertrieb und das Asset Management. Die Ergebnisse beziehungsweise Effizienzgewinne, die man hier erreichen konnte, übertreffen sogar die Erwartungen des Projektteams. Nahezu alle für eine Bank belastenden Prozesse konnten an den Technologie- und Regulatorik-Dienstleister übertragen werden. Die anspruchsvollen Kunden der Bank merken von der Auslagerung nichts, da alles im White-Label-Konzept bereitgestellt wird.

Während sich viele Banken seit der 2018 in Kraft getretenen Mifid-Regulierung aus dem betreuungsintensiven Wertpapiergeschäft zurückziehen oder ihre Kunden mit einer Papier- und Unterschriftenflut abschrecken, konnte man in der IBB das Geschäftsfeld mit voller Kraft kundenzentriert ausbauen. Die neuen, fondsbasierten IBB-Portfolios sind global ausgerichtet und decken die Kapitalmärkte auf Basis modernen finanzwissenschaftlicher Erkenntnisse besonders breit ab.


Liste der ausgelagerten regulatorischen Aufgaben  

Statistisch hat die initiale Umsetzung von Mifid II, um den Kostentransparenz-, Dokumentations- und Aufzeichnungsanforderungen gerecht zu werden, pro Institut Einmalkosten von mehr als 3,7 Mio. Euro verursacht. Aktuell kommen wieder Aufwände auf die Institute zu, da Prozesse etabliert werden müssen, die die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden berücksichtigen und managen. Hinzu kommen die horrenden laufenden Kosten, meist aufgrund von veralteten Prozessen und fehlender Digitalisierung.

  • Überwachung der Anlagerichtlinien
  • Überwachung der Verlustschwellen
  • Überwachung der Portfoliostruktur
  • Gesamtes Reporting (Quartal, Kosten)
  • Ordering
  • Zahlungsprozesse
  • Abrechnungsprozesse
  • Wartung der Software
  • Anpassung der Prozesse an neue regulatorische Pflichten

Mifid als Wettbewerbsvorteil

Der innovative Umgang mit Regulatorik und Digitalisierung versetzt die IBB sogar in die Lage, von der intensiver werden Aufsicht zu profitieren. Während sich viele Mitbewerber im Markt mit schlechten und personalintensiven IT-Systemen, Prozessen und Papierbergen herumquälen und zudem die Kunden verunsichern, kann sich die IBB voll und ganz auf den Vertrieb, das Asset Management und damit auf die wettbewerbsdifferenzierenden Stärken fokussieren. Der Kunde rückt wieder in das Zentrum der Betrachtung.

Die Plattform wird mittels API mit dem Kernbanksystem der Bank verbunden. Hierdurch wird eine Gesamtsicht auf den Kunden sichergestellt. Gleichzeitig muss man keine Rücksicht auf die Legacy-Systeme nehmen, da die Plattform im Bereich der Vermögensverwaltung vollständig autonom arbeitet. Eine dynamische, individuelle und kostengünstige Weiterentwicklung des Wertpapiergeschäftes ist somit sichergestellt – was sehr wichtig für die ambitionierten Ziele der IBB ist.