Studie von Natixis Vermögensverwalter tun sich schwer, Erben an sich zu binden

Das Schiffswrack Eduard Bohlen an der Küste Namibias

Das Schiffswrack Eduard Bohlen an der Küste Namibias: Viele Finanzberater tun sich schwer, Erben an sich zu binden – und fürchten, dass sie auf Grund laufen werden. Foto: Imago Images / imagebroker

Empfohlener redaktioneller Inhalt
Externe Inhalte anpassen

An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.

Externen Inhalt einmal anzeigen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Vermögensübertragung auf die nächste Generation stellt Vermögensverwalter vor große Herausforderung. Das geht aus einer Studie von Natixis Investment Managers hervor. Befragt wurden 2.700 Vermögensverwalter aus 20 Ländern.

84 Billionen US-Dollar werden laut einem Bericht von Cerulli Associates in den nächsten 20 Jahren von einer Generation an die nächste weitergegeben. 46 Prozent der befragten Vermögensverwalter gibt an, dass dies eine existenzielle Bedrohung für ihr Unternehmen darstellt, 43 Prozent machen sich Sorgen, ob sie die Vermögenswerte von den Ehepartnern oder Erben der nächsten Generation behalten werden. Ein Drittel der Berater gibt an, dass sie durch den Generationenwechsel bereits erhebliche Vermögenswerte verloren haben.

Berater können lediglich die Hälfte der Kinder der Kunden halten

Daher räumen die Vermögensverwalter und -berater der Kundenbindung und Akquise höchste Priorität ein. Insgesamt berichten sie, dass sie in 72 Prozent der Fälle, in denen ein Ehepartner erbt, die Kundenbeziehung aufrechterhalten können. Wenn jedoch die Kinder des Kunden erben, gelingt dies nur in der Hälfte der Fälle. Die 1.050 in Europa befragten Berater bieten daher Zusatzleistungen an, um Kunden an sich zu binden (siehe Grafik).

Allerdings gelingt es 88 Prozent der Finanzberater in Europa trotzdem nicht, sich auf die Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen zu fokussieren. Stattdessen geben 40 Prozent an, sich bei der Akquisition neuer Kunden auf die über 50-Jährigen zu konzentrieren. Auch global fällt es den Vermögensverwaltern schwer, jüngere Kunden für sich zu gewinnen (siehe Grafik).

Renditeerwartungen zeigen Lücke zwischen Beratern und Kunden

Eine weitere Herausforderung für Vermögensverwalter: Die Kluft zwischen Rendite und Risiko. Angesichts der anhaltenden Markterholung warnen laut der Studie 42 Prozent der Finanzberater, dass das größte Risiko für ihre Kunden darin besteht, Renditen zu erzielen, indem sie versuchen, Market Timing zu betreiben.

 

29 Prozent der Berater warnen zudem davor, dass sich die Anleger nach einem längeren Anstieg der Aktienkurse ihrer unrealistischen Erwartungen bewusst sein sollten. Bei einer anderen Befragung von Natixis im Jahr 2023 gaben Privatanleger an, dass sie langfristig eine Rendite von 12,8 Prozent über der Inflation erwarten. Die Berater sehen in der aktuellen Studie jedoch eine Rendite von 8,3 Prozent als realistisch.

89 Prozent der befragten Finanzberater weltweit gaben an, dass es eine Herausforderung war, angesichts der hohen Zinsen an den Geldmärkten die längerfristigen festverzinslichen Anlagen in Kundenportfolios zu erhöhen. 36 Prozent sind der Meinung sind, dass den Kunden die nötige Risikobereitschaft dafür fehle. Erschwerend komme hinzu, dass 39 Prozent der Berater das Wissen ihrer Kunden über den Zusammenhang zwischen Kurs- und Zinsentwicklung bei Anleihen bemängeln.

Optimismus bei der Geschäftsentwicklung

Trotz der langfristigen demografischen Herausforderungen und kurzfristigen wirtschaftlichen Risiken bleiben die Vermögensverwalter optimistisch, was ihre eigene Geschäftsentwicklung angeht: Sie rechnen mit einem durchschnittlichen Wachstum von 11,5 Prozent auf Jahresbasis und einem annualisierten Wachstum von 12,4 Prozent in den nächsten drei Jahren.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen