Umfrage unter institutionellen Investoren ESG-Kriterien sind bei Managerauswahl wichtig

Deutschland größtes Braunkohlekraftwerk Neurath

Deutschland größtes Braunkohlekraftwerk Neurath: Die CO2-Intensität des Portfolio spielt für institutionelle Investoren eine zunehmend wichtige Rolle. Foto: imago images / blickwinkel

ESG ist im Alltag der institutionellen Investoren angekommen. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Bfinance unter 256 institutionellen Investoren weltweit, die zusammen für mehr als 7 Billionen Dollar stehen. Demnach messen 46 Prozent der Befragten der ESG-Berücksichtigung in ihren Anlagestrategien eine hohe Bedeutung zu, weitere 39 Prozent sehen hierin eine mittlere Wichtigkeit.

Dabei gilt: Je größer der Investor, desto wichtiger sind ESG-Kriterien. Im Vergleich der Regionen halten vor allem europäische Investoren ESG-Kriterien für maßgebend. Bei den Anlageklassen ist eine ESG-Integration besonders stark bei Aktieninvestments verbreitet. Rund zwei Drittel der Befragten sagen, dass sich durch die Corona-Krise ihr Fokus auf ESG nicht verändert hat. Der Rest – bis auf 3 Prozent – gibt an, dass sich der Nachhaltigkeitsfokus durch die Pandemie verstärkt hat.

Weitere Ergebnisse der Umfrage:

46 Prozent messen die CO2-Intensität ihres Portfolios. Vor einem Jahr waren es nur 28 Prozent, vor drei Jahren 13 Prozent.

28 Prozent bewerten ihr Portfolio gegen ein oder mehrere UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs). Vor drei Jahren waren es nur 3 Prozent.

82 Prozent der Befragten stimmen zu (und 35 Prozent davon stimmen sogar stark zu), dass ESG-Integration in Aktieninvestments über drei Jahre zu einer Outperformance führt. Bei Rentenanlagen stimmen 70 Prozent zu.

Nahezu alle Befragten (93 Prozent) stimmen zu (60 Prozent stimmen voll und ganz zu), dass ESG-Kriterien bei der Managerauswahl eine wichtige Rolle spielen.

Knapp zwei Drittel der Investoren halten es für „unwahrscheinlich“, dass sie einen Aktienmanager beauftragen, der nicht die Prinzipien für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (UN PRI) unterzeichnet hat.

Ein hoher Anteil der Befragten (84 Prozent) beklagen, dass es eine hohe Herausforderung ist, ein konsistentes ESG-Reporting über Manager und Anlageklassen hinweg zu bekommen.

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