Das Private-Equity-Jahr 2016 Die größten Deals, Exits und Fund Closings

 Julien Zornig ist Partner bei der Private-Equity-Gesellschaft Astorius Capital aus Hamburg

Julien Zornig ist Partner bei der Private-Equity-Gesellschaft Astorius Capital aus Hamburg

Das Kalenderjahr 2016 konnte zwar die Rekorde im Private-Equity-Markt aus dem Vorjahr 2015 nicht steigern, brachte aber einige bemerkenswerte Transaktionen und Fondsstarts hervor. Keine Einzeltransaktion kam dabei allerdings an den 9,3 Milliarden Dollar großen Verkauf Biomet aus 2015 heran. Außerdem konnte kein Einzelfonds das Fondsvolumen des 2015 geschlossenen Fonds von Blackstone mit 18 Milliarden Dollar erreichen.

Die Top 5 der Private-Equity-Deals

Mit 60 Milliarden Dollar stemmten Dell und Silver Lake gemeinsam den größten Technologie-Deal aller Zeiten. Dabei nahmen Sie mit EMC ein Unternehmen in einem Public-to-Private-Prozess von der Börse, der das Vierfache des nächstgrößeren Buyouts des gesamten Jahres ausmacht.

Die JAB Holding erwarb in einem weiteren Public-to-Private-Prozess das US-Unternehmen Keurig, die Kaffeemaschinen und -produkte herstellen, für 14,2 Milliarden Euro- Für den Secondary-Buyout Multiplan, ein Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, zahlten Hellman & Friedman den Vorbesitzern Starr Investment und Partners Group 7,5 Milliarden Dollar.

Nur knapp günstiger war das Storage- und Backup-Unternehmen Veritas Technologies, das die Carlyle Group für 7,4 Milliarden Dollar aus dem Unternehmen Symantec herausgelöst hat. Der fünftgrößte Deal schließlich war der Kauf der ADT Security Services durch Apollo Global Management. Der Kaufpreis von 6,9 Milliarden Dollar stellte eine 56-prozentige Prämie gegenüber dem Aktienkurs dar.

Die größten Exits

Der Kauf der bereits genannten Multiplan als Secondary Deal bedeutet gleichzeitig für den Verkäufer den größten Exit des Jahres 2016. Starr Investment und Partners Group bleiben mit einer Minderheit investiert. Die beiden Vorbesitzer hatten das Unternehmen gerade mal zwei Jahre zuvor von BC Partners und Silver Lake für 4,4 Milliarden Dollar übernommen.

Den zweiten Platz belegt die Strategic Hotels & Resorts, die von Blackstone nach rekordverdächtigen zehn Monaten an die Anbanh Insurance Group für 6,5 Milliarden Dollar verkauft werden konnte. Blue Coat Systems, geplant als IPO durch Bain Capital, ging letztlich doch für einen Preis von 4,65 Milliarden Dollar im August 2016 an Symantec. 

Bereits im Januar wurde Petco für 4,6 Milliarden Dollar von TPG und Leonard Green & Partners an das Konsortium CVC Capital Partners und dem Canada Pension Plan verkauft. Henkel Consumer Goods, eine Tochter vom deutschen Konsumgüterhersteller Henkel, schafft mit der Übernahme von Sun Products für 3,6 Milliarden Dollar von Vestar Capital letztlich den fünften Platz für das vergangene Jahr.

Die Top 5 der Closings bei Private-Equity-Fonds

Advent Global Private Equity VII führt die Liste der größten Fund Closings mit ihrem 13 Milliarden Dollar großen Fonds für 2016 an. Diese Rekordsumme für Advent wurde in nur sechs Monaten erreicht, was den Erfolg der Vorgängerfonds von Advent mehr als verdeutlicht.

TPG Partners VII konnte zwar den zweiten Platz mit 10,5 Milliarden Dollar erreichen. Das bedeutete aber einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorgängerfonds, den TPG im Jahre 2008 noch mit 19,8 Milliarden Dollar schließen konnte. Einen Teil dieses Kapitals konnte TPG bereits erfolgreich in namhafte Unternehmen wie Cirque du Soleil investieren.

Den dritten Platz erreicht Green Equity Investors VII mit USD 9,6 Milliarden Dollar Das bedeutet einen deutlichen Sprung von den 3 Milliarden Dollar des Fonds VI und beinhaltet beeindruckende 500 Millionen Dollar, die von den Partnern des Fonds zum eigenen Vehikel beigesteuert wurden.

Apax erreichte mit seinem Apax Partners IX im Dezember 9 Milliarden Dollar und rutscht damit noch knapp in die 2016er Wertung. Den fünften Platz erreicht der sechste Fonds von Cinven mit 7 Milliarden Dollar. Für diese Summe wurden nur vier Monate Fundraising benötigt. Das finale Closing erfolgte nur wenige Tage nach der Brexit-Wahl.