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Green Bonds
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Drittens muss eine nachhaltige Ausrichtung für Anleger nicht mit Performance-Einbußen verbunden sein. Severino: „Das Greenium-Konzept, bei dem man davon ausging, dass die Anleger für Green Bonds eine geringere Rendite als für herkömmliche Anleihen in Kauf nehmen müssten, gehört der Vergangenheit an. Jetzt, da der Markt für Green Bonds ausgereift ist, sind die Renditen von nachhaltigen Anleihen wettbewerbsfähig mit denen im traditionellen globalen Anleiheuniversum.“
Unter nachhaltigen Anleihen lassen sich vier Bond-Typen zusammenfassen. Wichtigstes und ältestes Segment sind die Green Bonds. Bei diesen grünen Anleihen wird das Kapital ausschließlich für die Finanzierung von Projekten mit eindeutigem Umweltnutzen eingesetzt. Die 2014 entwickelten Green-Bond-Leitlinien helfen bei der Zuordnung. Mit Social Bonds werden Projekte mit sozialem Nutzen finanziert. Die Sustainability-Anleihen sind ein Mix und finanzieren sowohl ökologische als auch soziale Projekte. Das vierte Segment, die Sustainability-Linked-Bonds, ist vergleichsweise klein und hatte mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen. Das Kapital fließt nicht in bestimmte Projekte, aber der Zinskupon ist an das Erreichen von zuvor definierten Nachhaltigkeitszielen geknüpft. Verfehlt der Emittent diese, wird es teuer für ihn.
15 Prozent der Neuemissionen im gesamten Anleihemarkt
Der Gesamtmarkt dieser nachhaltigen Anleihen (GSSB) ist bis 2021 stark gewachsen. In dem bisherigen Rekordjahr haben die Neuemissionen Berechnungen der International Capital Markets Association (ICMA) zufolge die Eine-Billion-Dollar-Marke geknackt. Das sich verschlechternde weltwirtschaftliche Umfeld, die steigenden Kreditkosten und die destabilisierende Geopolitik haben den Höhenflug ausgebremst. Die Emissionsaktivität ist seitdem etwas rückläufig.
Dies dürfte sich aber bald wieder ändern. S&P Global Ratings hat im September seine Prognose aus dem Frühjahr bestätigt: Während 2023 die globalen Anleiheemissionen stagnieren, sollen die GSSB-Neuemissionen auf 900 bis 1.000 Milliarden US-Dollar steigen und damit rund 15 Prozent der gesamten Anleihe-Emissionen ausmachen.
Die Nachfrage nach den nachhaltigen Papieren ist hoch. Und ebenso herrscht ein hoher Kapitalbedarf, um den Übergang in eine kohlenstoffarme Welt zu meistern. Politik und Regulierung werden mehr und mehr zu wichtigen Treibern im Markt. Eindrucksvolle Beispiele sind der Inflation Reduction Act der USA und der Green Deal Industrieplan der EU, die den Weg zur Net-Zero-Wirtschaft ebnen sollen. Auch in den Emerging Markets gewinnen nachhaltige Anleihen an Bedeutung. Hier werden für den Übergang zur Klimaneutralität und der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels enorme Kapitalmengen benötigt. Nachhaltige Anleihen werden dazu beitragen, die Finanzierungslücke zu schließen.
Nikko AM zählt zu den Investoren der ersten Stunde im Markt der nachhaltigen Anleihen. Bereits 2010, kurz nach Start der ersten Green Bonds, legte der Asset Manager den Nikko AM Global Green Bonds Fund auf und verfügt heute über einen enormen Erfahrungsschatz und erstklassige Expertise, von denen die Fondsanleger profitieren können.
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Interview mit Holger Mertens, Nikko AM
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Herr Mertens, bei grünen Anleihen geht es vor allem um den Klimawandel und die Senkung der CO2-Emissionen. Warum ist für Sie auch der Schutz der Biodiversität ein wichtiges Thema?
Holger Mertens: In unserem Fonds setzen wir drei Schwerpunkte. Erstens suchen wir nach Emittenten mit ehrgeizigen Net-Zero-Zielen und klaren Plänen hierfür. Hier ist das Angebot an Green Bonds im Investmentgrade-Bereich noch relativ übersichtlich. Deutlich größer ist es in Bereichen, die den Übergang in eine Netto-Null-Wirtschaft unterstützen, etwa erneuerbare Energien oder nachhaltiger Transport. Der dritte Bereich ist Biodiversität, also Anleihen, die den Naturschutz fördern. Auch hier gibt es noch relativ wenige Investmentmöglichkeiten. Wir sehen das Thema jedoch als einen Megatrend, schließlich sind laut einer Studie der Beratungsgesellschaft PWC rund 50 Prozent des weltweiten Wirtschaftswachstums von der Natur abhängig. Derzeit legen Gesetzgeber und Regulierung den Fokus auf den Klimawandel und nicht auf den Schutz der Natur. Das dürfte sich jedoch ändern, von der EU gibt es bereits erste Initiativen.
Ist Biodiversität denn schon ein Thema im Fonds?
Mertens: Ja, auch wenn der Anteil noch gering ist, er liegt im einstelligen Prozentbereich. Unser Ansatz ist sehr stark Research-getrieben, doch im Bereich Biodiversität gibt es noch nicht viel Research. Wenn man in der Lage ist, dort Anlagemöglichkeiten zu entdecken, ist dies meist sehr profitabel. Wir konnten für den Fonds auch schon einige spannende Projekte identifizieren.
Wie sieht bei Biodiversität die Situation bei Research und Reporting aus?
Mertens: Die Datenlage ist noch recht schwierig. S&P berechnet beispielsweise einen Ökosystem-Fußabdruck von Unternehmen, der auf hauseigenen Daten zu Natur- und Biodiversitätsrisiken basiert. Die Unternehmen sind mit ihrem Reporting noch sehr zurückhaltend: Die EU zwingt sie erst seit diesem Jahr dazu, darüber zu berichten, wie sie im Bereich Biodiversität aufgestellt sind. Daher werden wir erst im kommenden Jahr in den Bilanzberichten dazu Infos bekommen. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie viele Gebiete ein Unternehmen für seine Produktion benötigt und wie viele davon in geschützten Bereichen liegen. Oder zu welchen Ausgleichsmaßen Firmen bereit sind. Die Bereitschaft ist hier im Vergleich zum Klimaschutz bislang eher gering.
Wie lässt sich Biodiversität über Green Bonds spielen? Haben Sie ein Beispiel?
Mertens: Wir haben einen Green Bond von Xylem im Portfolio, dessen positive Wirkung dem UN-Nachhaltigkeitsziel Sauberes Wasser zuzuordnen ist. Das US-Unternehmen ist im Bereich Wasser-Service und Wasser-Technologie tätig. Es hilft zum Beispiel Betreibern von Wasserwerken herauszufinden, wo Wasser aus dem System entweicht und trägt dazu bei, dass Wasser nicht sinnlos verbraucht wird. In Texas hat Xylem ein System installiert, das genau anzeigt, in welchem Haus es zu einem Wasserrohrbruch gekommen ist.
Wie finden Sie attraktive Bonds für den Fonds?
Mertens: Wir begleiten den Green-Bond-Markt schon seit seiner Entstehung und auch viele Emittenten sind schon lange dabei. Daher sind sie uns gut bekannt. Durch unser Research entstehen aber auch neue Anlageideen. Wir konzentrieren uns auf Investmentgrade-Anleihen, haben uns aber bewusst die Möglichkeit einräumen lassen, High-Yield-Bonds beizumischen. So können wir auch in Green Bonds von relativ jungen, innovativen Unternehmen investieren, deren Geschäftsmodell auf das Netto-Null-Ziel ausgerichtet ist.
Wie wichtig ist die Nachhaltigkeit des Emittenten selbst?
Mertens: Wir treffen ungern vorab Ausschlusskriterien. Der größte Kapitalbedarf ist bei Emittenten, die sich wandeln müssen, die also derzeit noch einen relativ hohen CO2-Ausstoß haben. Tatsächlich mögen wir derzeit insbesondere Green Bonds von Versorgungsunternehmen.
Anleihen von Unternehmen sind erst seit Kurzem im Portfolio. Warum haben Sie das Anlageuniversum ausgeweitet?
Mertens: Wir hatten bei Corporate Green Bonds lange Bauchschmerzen, wir wollten nicht in den Fokus von Greenwashing geraten. Hier hat sich in den vergangenen Jahren jedoch viel getan, vor allem durch die Leitlinien der International Capital Market Association, kurz ICMA. Es gibt nun Standards um zu erkennen, ob das Unternehmen das eingeworbene Geld wirklich nachhaltig einsetzt. Zudem hat sich die Liquidität dieser Bonds deutlich verbessert. Wir hielten es daher für sinnvoll, Green Bonds von Unternehmen in das Portfolio aufzunehmen. Wir können jetzt nicht nur von deren höheren Spreads und Renditen profitieren, sondern auch das Portfolio breiter diversifizieren.
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Fondsporträt
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Aus dem Namen des im Februar 2010 aufgelegten Fonds ist daher auch mittlerweile das „World Bank“ gewichen. Der Nikko AM Global Green Bond Fund investiert weltweit in Green Bonds diverser Emittenten. Und seit Oktober ist das Anlageuniversum des Luxemburger UCITS-Fonds noch einmal deutlich gewachsen. Bis dahin hatte sich das Nikko Global Green Bond Team in London, das den Fonds managt, auf Green Bonds von Staaten, supranationalen Institutionen und Agenturen (kurz SSA-Emittenten) fokussiert. Jetzt kann es auch in Green Bonds von Unternehmen investieren sowie die ganze Palette der nachhaltigen Bonds nutzen, also auch Social Bonds, Sustainability Bonds sowie Sustainability-Linked Bonds. So kann der Artikel-9-Fonds eine positive Wirkung in mehr Bereichen erzielen. Und er kann von den tendenziell höheren Renditen der grünen Unternehmensanleihen profitieren.
Dies nutzt das Team auch bereits. „Unternehmensanleihen haben derzeit mit rund 60 Prozent einen relativ hohen Anteil. Da derzeit aufgrund des Zinsumfelds relativ wenig Green Bonds von Firmen begeben werden, dürften die bestehenden wertvoller werden, da die Nachfrage von Investoren weiterhin sehr groß ist. Daher haben wir hier gegenüber der Benchmark, dem iBoxx Global Green, Social and Sustainability Bond Index, ein Übergewicht“, erläutert Co-Fondsmanager Holger Mertens.
Rendite plus Impact
Herzstück des Anlageprozesses ist eine fundamental ausgerichtete Strategie, die von quantitativen Instrumenten unterstützt wird. So kann das Team die attraktivsten Anlagemöglichkeiten auf dem Markt identifizieren. Es hat einen speziellen Bottom-up-Prüfprozess entwickelt, der auf jedes Investment im Portfolio angewendet wird. Gibt es Bedenken, wird nicht investiert oder eine verstärkte Due-Diligence-Prüfung durchgeführt.
„Ziel ist es, zum einen den Index zu schlagen und zum anderen über die Anleihen eine positive Wirkung zu erzielen“, so Mertens. Um dies sicherzustellen, gibt es zwei Analyse-Teams. Kredit-Spezialisten analysieren, ob es sich um ein finanziell sinnvolles Investment handelt. Das zweite Team prüft die Nachhaltigkeit der Emittenten und was mit dem Kapital aus den Anleihen passiert. „So entsteht ein Pool aus guten Anleihen, die unsere Nachhaltigkeitsansprüche abdecken und eine attraktive Rendite aufweisen“, so Mertens. 80 bis 100 Bonds kommen in den Fonds.
Der Fokus liegt auf Investmentgrade-Anleihen, High-Yield-Papiere können beigemischt werden. Die Duration kann um bis zu zwei Jahre nach oben und unten von der Benchmark abweichen. Investiert wird global, ein regionaler Schwerpunkt liegt jedoch auf Europa, dem führenden Markt für nachhaltige Anleihen.
Erfahren Sie mehr über nachhaltige festverzinsliche Anlagen: Lesen Sie hier den neuen Investitionsleitfaden von Nikko AM
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Über NIKKO Asset management
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In unserem Streben nach Exzellenz tun wir alles mit einer unternehmerischen Denkweise. Dies ermöglicht uns, anders zu denken und kluge Erkenntnisse in innovative und relevante Anlagemöglichkeiten für unsere Kunden zu verwandeln. Das macht uns einzigartig: Wir kombinieren unsere globale Perspektive mit unserer asiatischen DNA, um anspruchsvolle und vielfältige Lösungen zu schaffen, die neue Standards in der Vermögensverwaltungsbranche setzen.
Unsere globalen Investitionsteams haben ein starkes Gespür für die einzigartigen Merkmale der einzelnen Länder und Branchen. Das hilft ihnen, im Informationsdickicht die echten Risiken und Chancen zu ermitteln. Sie verfügen über die lokalen Marktkenntnisse, um neue Ideen zu entwickeln, und nutzen diese Erkenntnisse vor Ort, um leistungsfähige, dynamische Portfolios für unsere Kunden aufzubauen.
Bei Nikko Asset Management glauben wir an die Partnerschaft mit unseren Kunden, um fortschrittliche Investitionslösungen zu entwickeln. In einer Welt, in der One-size-fits-all-Lösungen keine richtige Antwort bieten, haben wir die Fähigkeit, Erkenntnisse in Chancen zu verwandeln. Unser Verständnis sowohl für unsere Kunden als auch für die Triebkräfte der Anlagemärkte untermauert die Innovationskraft und Relevanz der von uns entwickelten Lösungen.
*Stand 30. Juni 2023
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