Nachhaltiges Investieren Was Anleger bei ESG-Kriterien beachten sollten

Screenshot des Mutterverbandes der CFA Society Germany

Screenshot des Mutterverbandes der CFA Society Germany

Die CFA Society Germany will Anlegern nachhaltiges Investieren mit einem Katalog aus sechs Grundregeln erleichtern. Grund sei die zunehmende Beliebtheit von Investments, die im Einklang mit Umwelt, Gesellschaft und guter Unternehmensführung stehen, teilte der Verband mit.

So haben nachhaltige Anlagen, für die sich im Englischen der Begriff ESG-Investing etabliert hat, in Deutschland  von Ende 2015 auf 2016 um 15 Prozent zugelegt. ESG ist die englische Abkürzung für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governmental (Unternehmensführung).   

Die sechs Grundregeln richten sich sowohl an institutionelle Investoren, die mit 90 Prozent der Investments maßgeblichen Treiber dieser Entwicklung sind, als auch an Privatanleger, die Wert auf umweltfreundliche und sozialverträgliche Anlagemöglichkeiten legen.

Gerade für letztere sei es wegen der großen Vielfalt an Angeboten und fehlenden einheitlichen Standards oft schwer, finanziell, ökologisch und sozial wertvolle Anlageziele herauszufiltern. Folgende sechs Grundregeln sollen ihnen den Einstieg in nachhaltiges Anlegen erleichtern:

ESG nicht als Selbstzweck betrachten

Bei aller Freude an Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit: Eine Geldanlage muss zunächst finanziell sinnvoll sein und Chancen auf eine gute Rendite bieten.  Ebenso sollten Anleger bei ESG-Investments auf ein sorgfältiges Risikomanagement achten. Gerade in den Bereichen Umwelt und Soziales streben viele innovative, junge Unternehmen in den Markt und machen ihn schwer vorhersagbar. Das bringt Verlustrisiken für Investoren mit sich.Auf die Rendite zu achten ist nicht nur für Ihren eigenen Geldbeutel gut, sondern stärkt auch die Idee des ESG-Investing als Ganzes. Denn: Geschäftsmodelle, die gut gemeint sind, aber nicht profitabel laufen, sind nur selten dauerhaft tragfähig.

Stärker auf E und S achten, weniger auf G

Wer kein Investment-Profi ist, sollte sich bei der Bewertung möglicher Anlageziele vorrangig auf ökologische und soziale Aspekte (das E und das S von ESG) konzentrieren. Diese Kategorien sind zumeist auch für Laien mit der notwendigen Recherche und Zeit gut einzuschätzen. Ob allerdings Unternehmen eine gute Corporate-Governance-Struktur aufweisen oder nicht (das G von ESG), ist für durchschnittliche Privatanleger nur sehr schwer erkennbar. Hier sind professionelle Investmentfachleute und institutionelle Investoren gefragt.