Nachhaltige Indizes ohne Technologiewerte Bisher kein guter FAANG

Zwei ETFs: der eine mit, der andere ohne große Tech-Giganten im Portfolio

Zwei ETFs: der eine mit, der andere ohne große Tech-Giganten im Portfolio Foto: Mornigstar

Schon vor dem großen Krach war es Ansichtssache, ob Facebook eine saubere Sache ist. Doch als Firmenchef Mark Zuckerberg im Winter einräumen musste, Nutzerdaten an eine andere Firma weitergeleitet zu haben, dürfte das den letzten Zweifler überzeugt haben: Mit sauberer Geschäftspraktik nehmen es die Netzwerker aus Menlo Park, Kalifornien, eben doch nicht so genau. MSCI – Indexanbieter und Analysehaus für Nachhaltigkeit zugleich – strafte Facebook ab. Das Nachhaltigkeits-Rating sank von BBB auf BB auf einer Skala zwischen AAA (Spitze) und CCC (durchgefallen).

                                           Quelle: Morningstar

Drei Indexfonds (ETFs) in Deutschland bilden nachhaltige globale Indizes ab und bringen eine belastbare Historie mit sich (siehe Tabelle unten). In den beiden allgemein nachhaltigen Indizes sind die sogenannten FAANG-Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google) nicht enthalten. Das ist rückblickend ein sehr schmerzhafter Unterschied zu den ursprünglichen Indizes. Denn die fünf Tech-Giganten aus den USA sorgten in den vergangenen Jahren für einen großen Teil der Indexgewinne. Der BNP Paribas Easy MSCI World ex CW bestätigt das. Dort fehlen lediglich die Hersteller und Händler kontroverser Waffen. Darunter versteht man in diesem Fall Atomwaffen, Streubomben, angereichertes Uran, Landminen sowie biologische und chemische Waffen. Folglich sind die FAANGs hier enthalten. Prompt läuft der ETF bislang besser als die anderen durchweg nachhaltigen.

Was bisher ein Nachteil war, kann sich aber wieder drehen. Denn die Mean-Reversion-Theorie besagt, dass jede hochgejubelte Branche irgendwann wieder auf dem Boden der Tatsachen ankommt. Das könnte auch die FAANGs ereilen. Vielleicht hat Facebook mit seinem jüngsten Kursrutsch ja den Anfang gemacht. Die nachhaltigen ETFs waren da zum Glück nicht dabei. Es ist gut möglich, dass es bald auch bei den anderen Tech-Aktien eine gute Idee ist, nicht mehr dabei zu sein. Sei es aus nachhaltigen Gründen oder eben rein wirtschaftlichen.

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                                           Quelle: Morningstar, Stand: 9. August 2018

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