Der Drogerie-Unternehmer Erwin Müller hat im oberösterreichischen Linz die Erwin-Müller-Privatstiftung gegründet. Die Stiftung bestehe bereits seit Ende April dieses Jahres und solle dem Zweck dienen, Müllers Handelsimperium zu erhalten und zu fördern, berichtet das Magazin für Stiftungswesen und Philanthropie „Die Stiftung“.
Der Gründer und Chef der gleichnamigen Drogeriemarkt-Kette habe auf diese Weise noch vor seinem 85. Geburtstag im September dieses Jahres die Weichen für die Zukunft des Unternehmens stellen wollen.
Vollständige Kontrolle
Konkret geht es laut Handelsregister um den „Erhalt und die Förderung der Unternehmen, an denen die Privatstiftung unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist, sowie der entgeltliche und unentgeltliche Erwerb von Anteilen an Unternehmen, an denen der Stifter beteiligt ist. Danach die standesgemäße Versorgung der Begünstigten und die Förderung der Interessen der Allgemeinheit durch die Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen und die Förderung gemeinnütziger Projekte“.
Im Zuge der Errichtung wolle Müller laut Bericht offenbar auch die vollständige Kontrolle über sein Unternehmen wiedererlangen: So seien die Anteile von Sohn Reinhard Müller, der sich wohl habe auszahlen lassen, auf die Stiftung übergegangen. Dafür, dass die Privatstiftung das Unternehmen auch nach Erwin Müllers Ausscheiden so steuert, wie er es sich vorstelle, solle der Stiftungsvorstand sorgen.
Vertraute im Vorstand
Das Gremium besteht aus Müllers Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz, dem steirischen Unternehmensberater Walter Schiefer als Vorsitzendem und dem steirischen Steuerberater Norbert Ertler als stellvertretendem Vorsitzenden. Schiefer gelte als Freund der Familie Müller, schreibt „Die Stiftung“.
Schon im November dieses Jahres könnte sich in Österreich das Privatstiftungsgesetz ändern. Ein entsprechender Ministerialentwurf liegt vor. Welche Änderungen das für Stifter und Stiftungsvorstände mit sich bringen würde, erklärt Dr. Cattina Leitner von der Wirtschaftskanzlei Dorda.