Nach weiterem Abgang Merck Finck beruft Martin Deckert in Vorstand

Martin Deckert rückt – vorbehaltlich der Zustimmung der Finanzaufsicht – zum 1. Mai 2018 in den Vorstand von Merck Finck Privatbankiers.

Martin Deckert rückt – vorbehaltlich der Zustimmung der Finanzaufsicht – zum 1. Mai 2018 in den Vorstand von Merck Finck Privatbankiers. Foto: Merck Finck Privatbankiers

Merck Finck Privatbankiers hat Martin Deckert als neues Mitglied ihres Vorstands benannt, wie das private banking magazin in Erfahrung gebracht hat. Vorbehaltlich der Zustimmung der Finanzaufsicht Bafin wird der 52-Jährige seine neue Aufgabe zum 1. Mai 2018 übernehmen. Deckert wird in seiner Funktion im Gremium die Ressorts operative Leitung, Risiko und Finanzen verantworten.

Zugleich gab Merck Finck bekannt, dass der bisherige Marktfolgevorstand Joachim Gorny das Haus zum 31. März dieses Jahres verlassen wird. Der 50-Jähige hatte den Aufsichtsrat gebeten, ihn von seinen Pflichten als Mitglied des Vorstands zu entbinden. Der künftige Vorstand von Merck Finck Privatbankiers besteht damit neben dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Schellenberg aus Deckert und dem stellvertretenden Vorsitzenden Michael Krume.

Deckert verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie und war zuletzt Partner des Beratungsunternehmens Skubch & Company in Wiesbaden. Zuvor war er seit Mai 2003 zunächst operativer Leiter Deutschland und Mitglied der Geschäftsleitung der UBS Deutschland. Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 wurde Deckert als weiteres Mitglied in den Vorstand des Unternehmens berufen.

Innerhalb des Vorstandes zeichnete er verantwortlich für verschiedene Bereiche und das Projektportfolio der Gesamtbank in Deutschland. Im Aufgabenportfolio kam seit August 2012 die Funktion Buchführung hinzu, so dass sich dann operative Leitung, Risiko und Finanzen bei Deckert bündelten, genauso wie in seiner künftigen Aufgabe bei der Münchner Privatbank.

Deckert bringe viel Erfahrung und Kenntnis in den großen Themen mit, die vor Merck Finck liegen, sagt Georg Freiherr von Boeselager, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Privatbank. Darunter sei die Umsetzung wichtiger Transformationsprojekte bis hin zu anorganischem Wachstum. Merck Finck habe sehr anspruchsvolle, aber auch sehr spannende Zeiten vor sich, so der Aufsichtsratsvorsitzende: „In einem schärfer werdenden Wettbewerb soll unser Haus eine aktive Rolle spielen.“

Zu- und Abgänge: systematisch statt zufällig

Viel Bewegung bei der Münchner Privatbank in jüngster Zeit: In Berlin ging ein ehemaliger Standortleiter, in Düsseldorf ein ganzes Team, darunter der langjährige Niederlassungsleiter, nun die Veränderungen im Vorstand. Der Vorstandsvorsitzende Schellenberg sieht das als ganz normale Vorgänge in einem immer intensiver werdenden Wettbewerb. Merck Finck nehme es sportlich, schließlich habe die Privatbank selbst auch schon verschiedentlich Teams abgeworben, so Schellenberg. „Außerdem hat es uns nicht unvorbereitet getroffen. Vielmehr haben wir das kommen sehen und haben die Entwicklung auch begleitet.“

Merck Finck hat die personelle Erneuerung zum Teil auch aktiv gesucht, erklärt Schellenberg weiter. Das sei ein roter Faden, der sich auch schon durch das ganze Jahr 2017 gezogen habe: „Wir haben uns nach und nach an entscheidenden Stellen verstärkt. Denken Sie beispielsweise an den Investmentbereich mit Ingo Koczwara und Daniel Kerbach.“ Auch über die anstehende Veränderung im Vorstand war Merck Finck frühzeitig informiert und beizeiten im Gespräch. „Das ist also alles nicht zufällig, sondern systematisch geschehen“, so Schellenberg.

Des Weiteren hatte es sich bei manchen Kollegen schon abgezeichnet, dass sich die Wege auf Sicht trennen werden. „Dass wir uns so intensiv mit den neuen regulatorischen Vorgaben befasst haben, wie wir es getan haben, hat vielleicht auch noch dazu beigetragen“, so der Vorstandsvorsitzende. Schellenberg will nun lieber von Stabilität und Struktur sprechen, anstatt zu versprechen, dass Ruhe einkehren werde. „Um Ruhe zu versprechen, wäre jetzt definitiv der falsche Moment. Und wenn, dann wäre sie ausgesprochen trügerisch.“

Wenn man sich im Wettbewerb umsehe, dann sehe man eine ganze Branche in Bewegung, wenn nicht gar im Umbruch, wie viele sagen würden. „Wir haben aber die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um weiter wachsen zu können. Eine stabile, tragfähige Struktur ist dafür eine Grundvoraussetzung. Und die haben wir jetzt.“

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