Nach Schieflage in Bremen Nord/LB übernimmt die Bremer Landesbank

Die Nord/LB wird zu 100 Prozent Eigentümerin der Bremer Landsbank

Die Nord/LB wird zu 100 Prozent Eigentümerin der Bremer Landsbank

Die Bremer Landesbank (BLB) wird 100-prozentige Tochter der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB). Der Schritt war notwendig geworden, nachdem die Bremer in den vergangenen Monaten aufgrund fauler Schiffskredite in Schieflage geraten waren. Im jüngst Halbjahresbericht wies die Bank einen Verlust von 384 Millionen Euro nach Steuern aus.

Der Übernahme waren Verhandlungen zwischen den bisherigen Eigentümern, der Freien Hansestadt Bremen, dem Sparkassenverband Niedersachsen und der Nord/LB vorausgegangen. Demnach kauft die Nord/LB die Anteile der anderen Eigentümer auf.

Die Stadt Bremen erhält für ihren 41-prozentigen BLB-Anteil 180 Millionen Euro sowie Anteile an der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft sowie den Immobilienunternehmen Brebau und Gewoba im Wert von 82 Millionen Euro. Der Sparkassenverband Niedersachsen dürfte rund 26 Millionen Euro für seinen vierprozentigen BLB-Anteil erhalten.

BLB-Marke bleibt bestehen

Die Bremer Landesbank soll weiterhin ihre eigene Identität behalten. Bremen bleibt auch Sitz der Bank. Ob die bisherige BLB-Spitze um Stephan Andreas Kaulvers und Heinrich Engelken im Bremer Vorstand bleiben, soll eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung klären.

Dazu ließen die beiden Betroffenen verkünden: „Vor dem Hintergrund der nunmehr anstehenden Gesellschafterveränderung haben wir zur Kenntnis genommen, dass es personelle Veränderungen geben soll. Dem wollen wir nicht im Wege stehen. Folglich haben wir dem Aufsichtsrat unseren Rücktritt zu gegebener Zeit angeboten.
 
Die BLB zählt in Nordwestdeutschland zu den führenden Banken bei Spezialfinanzierungen, zum Beispiel im Bereich Erneuerbare Energien und Agrar- und Ernährungswirtschaft. Sie ist zudem Firmen- und Privatkundengeschäft, darunter auch im Privat Banking tätig.

Die Bank beschäftigt an den Standorten Bremen und Oldenburg rund 1.100 Mitarbeiter. Ob es künftig zu Stellenstreichungen kommen wird, steht noch nicht fest. Peter-Jürgen Schneider, Finanzminister von Niedersachsen (SPD), sprach im Rahmen der Verhandlungen von möglicherweise 130 Stellen.

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