Bei der Deutschen Bank läuft es nicht rund. Mittlerweile wird selbst über die Zukunft von Vorstandsvorsitzenden John Cryan, der im Sommer 2015 noch mit dem Ruf eines fähigen Sanierers zum deutschen Branchenprimus geholt wurde. Als mögliche Nachfolger von Cryan wurden bereits Goldman-Sachs-Manager Richard Gnodde, Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier, Standard-Chartered-Chef Bill Winters sowie UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber gehandelt.
Und neuerdings Jürg Zeltner. Der 50-Jährige war bis Ende vergangenen Jahres als Vorstandsmitglied der UBS für deren Wealth Management zuständig. Er soll Ambitionen besessen haben, die Nachfolge von UBS-Konzernchef Sergio Ermotti anzutreten. Dann die plötzliche Trennung Ende vergangenen Jahres. Mittlerweile hat seinen Vorstandsposten Martin Blessing, der früheren Commerzbank-Chef, inne. Zeltner dürften sich nun sondieren, wie es für ihn weitergeht – und da kam Paul Achleitner auf ihn zu. Laut „Spiegel“ soll der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank bereits ein Gespräch mit dem Schweizer geführt haben.
Cryans potenzieller Nachfolger ist ein UBS-Eigengewächs. Seit 1987 war Zeltner bei der UBS beziehungsweise beim Schweizerischen Bankverein, einem Vorläufer-Institut der Schweizer, tätig. In der Zeit von 2005 bis 2007 war er sogar in Deutschland als Vorstandsvorsitzender der UBS Deutschland tätig, kennt aus dieser Zeit das hiesige Geschäft. 2007 übernahm Zeltner dann die Leitung des Wealth Managements von Nord-, Ost- und Zentraleuropa bei der UBS. Weitere Leitungsposten führten ihn 2014 in die Vorstandsetage der UBS-Gruppe.
Vermutlich handelt es sich aber nicht über das einzige Sondierungsgespräch Achleitners: Derzeit sei die Bank noch in einem frühen Stadium der Suche für einen neuen Vorstandschef. Cryan erklärte indes vergangene Woche in einem Brief an die Mitarbeiter, dass er mit der Bank „den Weg weitergehen möchte, den wir vor rund drei Jahren angetreten haben“.