Nach fünf Monaten U-Haft Eigentümer von Schilling & Co. wieder auf freiem Fuß

Hubert-Ralph Schmitt ist wieder auf freiem Fuß. Das Oberlandesgericht Bamberg (OLG Bamberg) hat die Untersuchungshaft des Eigentümers und ehemaligen Vorstands der Bank Schilling & Co. aufgehoben. Der 58-Jährige muss sich voraussichtlich ab Oktober vor Gericht verantworten. Das berichtet „Infranken.de“.

Das Landgericht Würzburg hatte die Untersuchungshaft gegen den Privatbanker im Frühjahr im Zusammenhang mit einem mutmaßlich illegalen Beteiligungsgeschäft verhängt. Konkret geht es um Schmitts privaten Erwerb der Beteiligung an einer Klinik. So soll er sich gemeinsam mit weiteren Beschuldigten betrügerisch die Mehrheitsanteile am Parksanatorium Bad Bocklet verschafft haben.

Bereits im Mai 2017 waren deshalb die Geschäftsräume der Bank durchsucht worden. Obwohl das Institut bereits im März darauf hingewiesen hatte, es gehe um private Geschäfte Schmitts, in die man nicht verwickelt sei, hatte Schmitt daraufhin seinen Vorstandsposten niedergelegt, um Schaden von der Bank abzuwenden.

Anders als die Richter am Landgericht Würzburg konnte das OLG Bamberg nun keine Fluchtgefahr erkennen. Der Beschuldigte sei zwar nach derzeitiger Aktenlage des banden- und gewerbsmäßigen Betruges dringend verdächtig. Trotz seines Immobilienbesitzes im Ausland gebe es jedoch keine Anhaltspunkte für eine mögliche Flucht.

Grund: Der Familienvater sei nicht vorbestraft, als Inhaber der Bank Schilling & Co. zwecks Aufrechterhaltung seiner wirtschaftlichen Existenz darauf angewiesen, vor Ort präsent zu sein. Sein Untertauchen würde darüber hinaus von den von den Medien aufgegriffen und als Schuldeingeständnis betrachtet. Dies könne schwerwiegende Probleme für seine Bank verursachen, so das OLG.

Die Staatsanwaltschaft wirft Schmitt Betrug in mehr als 70 Fällen vor. Der Bankier weist die Vorwürfe zurück. Seine Anwälte sprachen angesichts der Freilassung gegenüber „Infranken.de“ von einem Etappensieg. Kommt es zur Verurteilung, drohen Schmitt mehrere Jahre Haft.

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