Im Vermögenscontrolling Finvia gründet nach Personalabgängen Joint Venture mit Warth & Klein Grant Thornton

Olaf Bley-Steglich, Geschäftsführer von Finvia Grant Thornton Vermögenscontrolling

Olaf Bley-Steglich, Geschäftsführer von Finvia Grant Thornton Vermögenscontrolling: Er führt gemeinsam mit Jörg Eigelshoven von Warth & Klein Grant Thornton das Joint Venture. Auch bei einem erstem Finvia-Projekt im Vermögenscontrolling war Bley-Steglich als Geschäftsführer tätig. Foto: Finvia

Das Multi Family Office Finvia startet nach einer inzwischen beendeten Kooperation mit WTS ein zweites Joint Venture im Geschäftsbereich Vermögens- und Investmentcontrolling. Gründungspartner ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton, die seit 20 Jahren auch Vermögenscontrolling und die steuerliche Strukturierung privater Vermögen anbietet. Laut Hanna Cimen, der das operative Geschäft bei Finvia leitet, soll das Joint Venture künftig Marktführer für das Vermögenscontrolling werden – sowohl mit Blick auf das Volumen als auch im Bereich Technologie.

Führungskräfte kommen je von Finvia und Warth & Klein Grant Thornton

Die neue Einheit trägt den Namen Finvia Grant Thornton Vermögenscontrolling, das Multi Family Office führt das Joint Venture mit einem Anteil von 51 Prozent operativ an. Geschäftsführer wird Olaf Bley-Steglich, der auch zuletzt schon den Bereich Investmentcontrolling verantworte und vor seinem Wechsel zu Finvia bei einem Single Family Office den Reporting- und Controllingbereich aufbaute. Seitens Warth & Klein Grant Thornton wird Jörg Eigelshoven im gemeinsamen Lenkungsausschuss sitzen. Eigelshoven ist Leiter Private Finance bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.


Das Joint Venture soll eine Technologieplattform entwickeln, die die Verwaltung und Erfassung komplexer Vermögen von vermögenden Privatpersonen und Family Offices erleichtert. So könnten Mandanten künftig mittels der digitalen Plattform die Zusammenarbeit mit ihrem Family Office, Investmentstrategen, Steuerberatern sowie Asset- und Property-Managern gebündelt abwickeln.

Finvia-Joint-Venture mit WTS ist Geschichte

Die Gründung des Joint Ventures mit Warth & Klein Grant Thornton folgt zeitlich allerdings auch auf das Ende eines Vorgängerprojekts von Finvia: Ende 2020 teilte das Multi Family Office noch mit, dass gemeinsam mit der Steuerberatung WTS ein Unternehmen gegründet wurde. Basierend auf der Qplix-Plattform sollte auch damals eine digitale Lösung für Vermögenscontrolling geschaffen werden.

Finvia kaufte allerdings die WTS-Anteile auf und beendete damit Ende 2021 das Projekt. Das berichtete der Juve-Verlag in einem Artikel und auch Cimen bestätigte gegenüber dem private banking magazin das Ende des ersten Joint Ventures. Mitte 2021 sei die Entscheidung dazu gefallen, nachdem es wohl unterschiedliche Vorstellungen zur Zusammenarbeit und zur Umsetzung des Vermögenscontrollings gegeben hatte. Laut Finvia-Mitgründer Cimen hätten dann insgesamt sechs „fachlich extrem gute“ Mitarbeiter des ehemaligen WTS-Teams das Unternehmen verlassen. In der Retrospektive hätte man zwar einige Dinge anders regeln können, das Ende des Joint Ventures sei für das Multi Family Office „wirtschaftlich aber komplett irrelevant“. 

Abgänge haben neue Arbeitgeber, Finvia legt personell nach

Unter den sechs Abgängen sind auch Wolfgang Radermacher und Daniela Stadtmüller, die gemeinsam mit Bley-Steglich das Joint Venture von Finvia und WTS führten. Während Stadtmüller und zwei weitere Kollegen zu LMM Investment Controlling gewechselt sind, arbeiten Radermacher und die restlichen zwei ehemaligen WTS-Mitarbeiter aus dem Joint Venture seit Jahresanfang mit ihrem ehemaligen Kollegen Franz Angermann zusammen. Angermann hatte gemeinsam mit GKK Partners die zwei Gesellschaften Ohm Capital und GKK Partners Asset Intelligence gegründet.


Allerdings verließen nicht nur ehemalige WTS-Angestellte das Joint Venture. Zwei weitere Mitarbeiter gingen zu einem Frankfurter Family Office, zusätzlich sind der Redaktion mindestens fünf weitere Abgänge bekannt. Cimen erklärte allerdings gegenüber dem private banking magazin, dass mit der neuen Einheit die Abgänge abgefangen seien. Ende Februar soll das Team für das Investment- und Vermögenscontrolling so wieder aus 15 Mitarbeitern bestehen – „allerdings mit einem anderen Skillset“, wie Cimen betonte. 

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