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Multi-Asset-Strategien von Candriam Schwellenländer und Europa im Fokus

Einkaufszentrum in Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam: Candriam rechnet bei Schwellenländeraktien und -anleihen langfristig mit guten Erträgen.

Einkaufszentrum in Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam: Candriam rechnet bei Schwellenländeraktien und -anleihen langfristig mit guten Erträgen. Foto: imago images / Hans Lucas

An den Finanzmärkten findet gerade ein regelrechtes Tauziehen statt. Auf der einen Seite ist die wirtschaftliche Erholung besser als erwartet. Zugleich ist die geld- und fiskalpolitische Unterstützung durch die Zentralbanken weltweit nach wie vor großzügig und Regierungen sind sehr darauf bedacht, den Staaten beim Übergang in die Zeit nach der Corona-Viruskrise zu helfen. Andererseits ist die Bedrohung durch die Epidemie jedoch alles andere als unter Kontrolle, besonders in den USA und in Brasilien. Vorerst erhalten die Finanzmärkte zwar weiterhin Antrieb durch die Liquidität und die etwas verbesserte Marktstimmung. Letztere ist jedoch alles andere als übermäßig optimistisch.

Die Wirtschaftsdaten weisen in Richtung Erholung

Zugkraft haben bei diesem Tauziehen vor allem die Wirtschaftsdaten. Sie haben sich seit Mitte des 2. Quartals 2020 schneller erholt als erwartet und dürften ihren Trend fortsetzen. In den großen Volkswirtschaften mussten zwei der wichtigsten Indizes für die Wirtschaftsaktivität, die in der Regel eng mit den Aktienmärkten korreliert sind, jeweils starke Rücksetzer hinnehmen, bevor die Erholung bei ihnen einsetzte. In den USA liegt das wahrscheinlich an den weniger strengen Eindämmungsmaßnahmen, allerdings verbreitet sich das Corona-Virus dort noch stark und der Gesundheitsdienst ist überlastet.

In Europa zieht indessen der Verbrauch, als für die Erholung sehr wichtiger Bestandteil, nach seinem starken Einbruch vom Monat April nun anscheinend rasch wieder an. In ähnlicher Weise könnte das BIP Chinas, wo die Epidemie unter Kontrolle ist und sich die externe Nachfrage allmählich erholt, bis Ende 2020 sogar wieder an die Entwicklung aus den Monaten vor Covid-19 anknüpfen.

Eine unverzichtbare Voraussetzung für eine Erholung im globalen Rahmen ist jedoch die anhaltende Unterstützung seitens der Zentralbanken und Regierungen durch geld- und fiskalpolitische Anreize.

Die Epidemie ist nicht überall unter Kontrolle

In den USA nimmt die Zahl der Fälle rasant zu. Am stärksten gefährdet sind diejenigen US-Staaten, in denen keine strengen Einschränkungsmaßnahmen zum Abflachen der Infektionszahlen verhängt wurden. Dies hat dazu geführt, dass der Druck auf die Krankenhäuser derzeit zunimmt, auch wenn die Heftigkeit des Virus Berichten zufolge nachlässt. Gut möglich ist, dass lokale Verwaltungen die Entscheidung treffen, die Maßnahmen der sozialen Distanzierung zu verstärken oder teilweise wieder Lockdown-Maßnahmen zu verhängen. Die Epidemie ist anscheinend nicht nur in den USA außer Kontrolle, sondern auch in einigen Schwellenländern, vor allem in Brasilien, dessen Präsident kürzlich positiv getestet wurde.

Wegen der bevorstehenden Sommersaison, einer Zeit, in der normalerweise verstärkt Urlaubsreisen unternommen werden, besteht für Europa klar ein Risiko, wenn sowohl die Touristen als auch die Menschen vor Ort nicht mehr so stark auf der Hut sind.

Bietet der derzeitige Risikoaufschlag ein Polster gegen Risiken?

Im derzeitigen Kontext, der sich zusammenfassend durch die entgegengesetzt verlaufenden Ströme von besseren Wirtschaftsdaten und reichlich vorhandener Liquidität inmitten der Bedrohung durch die Epidemie beschreiben lässt, ist die Risikoprämie auf Aktien wieder zu ihrem historischen Durchschnitt zurückgekehrt. Mit der allmählich an die Stelle ihrer Flucht in sichere Anlagen getretenen Risikobereitschaft der Anleger ist es auch zur Verringerung der Kredit-Spreads gekommen.

Durch die massiven Interventionen von Zentralbanken und Regierungen, sowohl im Hinblick auf Größenordnungen als auch Dauer, werden die Finanzmärkte ebenfalls gestützt. Die Stimmung ist nicht übermäßig optimistisch, und der Abzug von Barmitteln aus Geldmarktfonds setzt gerade erst ein. Diesbezüglich sieht es so aus, als dürften risikoreiche Anlagen von diesem Anstieg der Liquidität und von der sich schrittweise bessernden Anlegerstimmung weiter nach oben gezogen werden. Das dürfte für bisher schwächere Aktien und Sektoren (Substanzwerte) sowie zyklische Werte beim derzeitigen Wirtschaftsaufschwung ein guter Ausgangspunkt sein.

Risiken sind unter anderem die bevorstehenden Wahlen in den USA, die eine gewisse Volatilität in der zweiten Hälfte des Jahres mit sich bringen dürften. Das zeigt die historische Börsenentwicklung im Umfeld von US-Präsidentschaftswahlen.

Unsere derzeitige Multi-Asset-Strategie

Beim Aktienengagement insgesamt sind wir nach wie vor etwas vorsichtig, was an offensichtlichen Risiken liegt, und wir sichern europäische Aktien und US-Aktien weiter über Optionen und Portfolio-Hedging (Gold und Yen) ab. Um von der laufenden wirtschaftlichen Erholung zu profitieren, haben wir die Entscheidung getroffen, unser Engagement in zyklischen Werten und Substanzwerten über Long-Positionen nicht so sehr in US-Aktien und japanischen Aktien, sondern in europäischen Aktien und Schwellenländer-Aktien zu verstärken.

Unsere Allokation in Anleihen haben wir nicht verändert und sind nach wie vor positiv im Hinblick auf Investment-Grade-Unternehmensanleihen (Europa und USA) sowie Schwellenländeranleihen eingestellt. Wir halten auch an unserer Tendenz zu einer kurzen Duration und zur Untergewichtung von Staatsanleihen in Europa (bei Kernländern) fest. Unsere Währungsallokation ist beim US-Dollar gegenüber dem Euro neutral und bei der Norwegischen Krone gegenüber dem Euro long.

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