Nachhaltigkeitspläne der EU Beratungshaus ECBF darf neuen Fonds vertreiben

Gelbe Tonnen für Verpackungsmüll und Blaue Tonnen für Altpapier warten auf die Abholung: Mit Hilfe eines von der ECBF Management GmbH beratenen Fonds will die Europäische Union Unternehmen der biobasierten Kreislaufwirtschaft unterstützen.

Gelbe Tonnen für Verpackungsmüll und Blaue Tonnen für Altpapier warten auf die Abholung: Mit Hilfe eines von der ECBF Management GmbH beratenen Fonds will die Europäische Union Unternehmen der biobasierten Kreislaufwirtschaft unterstützen. Foto: imago images / Rainer Unkel

Die ECBF Management GmbH, eine Anlageberatungsgesellschaft mit Sitz in Bonn, hat im Juni 2020 von der deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin eine Lizenz nach Paragraph 32 Kreditwesengesetz (KWG) erhalten. Mit der neuen Lizenz verbunden ist die Erlaubnis der Anlageberatung nach Paragraph 1 Absatz 1a Satz 2 Nr. 1a KWG und der Anlagevermittlung (Paragraph 1 Absatz 1a Satz 2 Nr. 1 KWG).

Die ECBF Management GmbH verfolgt nach Angaben von Michael Brandkamp nur eine Aufgabe: Sie soll den von der Europäischen Investitionsbank (EIB) geplanten Europäischen Fonds zur Förderung der Kreislaufwirtschaft (European Circular Bioeconomy Fund (ECBF)) mit Sitz in Luxemburg beraten und ihn mit ihrer Arbeit „aktiv bei Wachstums- und Finanzierungsthemen unterstützen“. Brandkamp ist einer von drei Gesellschaftern der am 26. August 2019 gegründeten ECBF Management GmbH. Seit vielen Jahren arbeitet er für den auf die Frühphasenfinanzierung spezialisierten High-Tech-Gründerfonds in Bonn. 

Manager des Fonds zur Förderung der Kreislaufwirtschaft wiederum ist der Alternative Investment Fund Manager (AIFM) Hauck & Aufhäuser Financial Services. Gegenüber unserer Redaktion kündigt Brandkamp an, dass die ECBF Management GmbH mit der Erlaubnis der Bafin den Fonds an professionelle und semiprofessionelle Anleger vertreiben werde. 

EIB will biobasierte Kreislaufwirtschaft fördern 

Das Gegenteil zur Kreislaufwirtschaft wird zumeist Linearwirtschaft (auch „Wegwerfwirtschaft“) genannt. Dabei wird ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe nach der jeweiligen Nutzungsdauer der Produkte deponiert oder verbrannt. Nur ein geringer Anteil wird einer Wiederverwendung zugeführt. Mit dem neuen Fonds will die Europäische Investitionsbank das Wachstum von innovativen Unternehmen im Bereich der biobasierten Kreislaufwirtschaft (Circular Bioeconomy) finanzieren. Damit will sie die Nachhaltigkeit in der Wirtschaft stärken und hochwertige Arbeitsplätze schaffen.

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Nach Angaben des Venture-Capital-Spezialisten Brandkamp hat die Europäische Investitionsbank in der Studie „Access to Finance“ festgestellt, dass es zu wenige spezialisierte Investoren in Europa gibt, die das Wachstum von innovativen Unternehmen in der Circular Bioeconomy ermöglichen. Mit Unterstützung der Europäischen Kommission hat die EIB daraufhin 100 Millionen Euro bereitgestellt und im Jahr 2018 eine europaweite Ausschreibung durchgeführt, um das beste Team und beste Konzept für diesen neuen Fonds zu finden. Die Gründungsgesellschafter der ECBF Management GmbH hätten gemeinsam mit dem AIFM ein Konzept vorgestellt und den Zuschlag zum Aufbau und zur Umsetzung des ECBF erhalten, so Brandkamp.

Neben der Geldspritze der EIB soll der Europäische Fonds zur Förderung der Kreislaufwirtschaft bei Anlegern weitere 150 Millionen Euro einsammeln. Damit sollen zirka 25 Wachstumsunternehmen in der biobasierten Kreislaufwirtschaft unterstützt werden. Die Manager des auf zehn Jahre befristeten Fonds streben eine Bruttorendite von mehr als 20 Prozent pro Jahr an.

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